Statthalter neu im Amt
Achill Rumpold führt Aufgaben von Josef Martinz weiter. Sein erstes Interview.
Bis Montag war der Sirnitzer Achill Rumpold Landesparteisekretär und Ersatzlandesrat. Nun übernimmt er – nach dessen Rücktritt – die Agenden von Josef Martinz. Auf Zeit.
WOCHE: Herrschen nach dem Rücktritt von Martinz stabile Verhältnisse im Land?
RUMPOLD: Die ÖVP ist immer ein Garant dafür gewesen, dass es stabile Verhätltnisse gibt.
Wie steht es um die Eiszeit in der Koalition, gibt es mit Ihnen als Landesrat Tauwetter?
„Eiszeit“ ist ja ein Synonym für wechselnde Mehrheiten. Die FPK hat mit der SPÖ die Erhöhung der Mindestsicherung und den Teuerungsausgleich beschlossen, mit der ÖVP das neue Tourismusgesetz. Wir haben klare Vorstellungen von Politik und werden mit jedem Partner sprechen, der Projekte mitträgt.
Werden Sie andere Schwerpunkte als Martinz setzen?
Ich bin für Kontinuität, was den Sanierungskurs für Kärnten betrifft: Keine neuen Schulden mehr, damit wir am Ende der Legislaturperiode einen finanziellen Spielraum haben.
Uwe Scheuch will den Koalitionsausschuss einberufen. Werden Sie andere Referate betreuen als Josef Martinz?
Das werden wir zu gegebener Zeit besprechen. Ich gehe davon aus, dass jede Partei über die Periode die Referate behält, die vereinbart sind.
Ist Josef Martinz ein Vorbild für FPK-Chef Uwe Scheuch?
Wir konzentrieren uns auf uns. Die ÖVP hat eine hohe Messlatte, was Moral und politische Kultur betrifft. Gewisse Dinge wären bei uns nicht möglich.
Müsste die moralische Messlatte nicht auch für den Koalitionspartner gelten?
Ich hoffe, dass die Wähler erkennen, dass wir uns von den anderen unterscheiden. Wäre Uwe Scheuch in der ÖVP, hätte er seine Funktionen nicht mehr inne.
SP-Chef Peter Kaiser verleiht seiner Forderung nach Neuwahlen neuen Druck …
Die SPÖ soll sich aufs Arbeiten konzentrieren. Ich erwarte mir, dass das Hick-hack aufhört. Die Wähler erwarten sich, dass bis zum Ende der Periode gearbeitet wird.
Sie sind Landesrat auf Zeit – sind Sie voll handungsfähig?
Dafür bin ich gewählt und das nehme ich wahr. Ich bin Statthalter von Josef Martinz. Bei einem Freispruch steht seinem Comeback nichts im Wege. Ich wünsche mir aber, dass alle, die jetzt geschrien haben, das Urteil dann auch akzeptieren.
Autor: Gerd Leitner
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