Stronach holt St. Veiter BZÖ-Spitze
Der Geschäftsführende Bezirksparteiobmann des BZÖ, Patrick Sunitsch, ist ab sofort beim Team Stronach aktiv. Trotzdem wird er bei der Nationalratswahl auf der BZÖ-Liste stehen.
EBERSTEIN. Paukenschlag beim BZÖ: Wie die WOCHE St. Veit erfuhr, muss das Bündnis einen weiteren Parteifreund in Richtung Frank Stronach verabschieden - 17 Tage vor der Nationalratswahl. Der Ebersteiner Gemeindevorstand Patrick Sunitsch hat bereits alle Funktionen beim BZÖ zurückgelegt und ist zu Stronach gewechselt. Erst vor zwei Monaten war er zum Geschäftsführenden Bezirksparteiobmann von St. Veit gewählt worden.
"Der Ebersteiner Gemeindevorstand Patrick Sunitsch forciert ab sofort als Geschäftsführender Obmann den weiteren Aufbau im Bezirk", hieß es in der damaligen Presseaussendung des BZÖ - daraus wird nun wohl nichts mehr. Was waren die Gründe für den Bruch mit dem BZÖ? "Da hat es gleich ein paar Gründe gegeben. Die Leute in den Gemeinden wurden gar nicht mehr in die Entscheidungen mit eingebunden. Ich hatte außerdem das Gefühl, der eine wusste nicht mehr, was der andere tut", sagt Sunitsch im Gespräch mit der WOCHE. Außerdem habe es massive interne Streitigkeiten im BZÖ gegben: "Der Zwist zwischen Sigisbert Dolinschek und Stefan Petzner ist irgendwann zu viel geworden."
Als Gründe für seine Entscheidung für das Team Stronach nennt Sunitsch "Transparenz und Fairness", die bei Stronach vorherrschen - wohl nicht zufällig zwei der Schlagworte, die Frank Stronach persönlich immer wieder bemüht. "Ich habe mir die Organisation beim Team Stronach angesehen und bin überzeugt davon. Und natürlich spielt auch die finanzielle Situation eine große Rolle. Zum Beispiel, was die Parteiwerbung angeht, hat man beim Team Stronach ganz andere Möglichkeiten."
Ob ihm die weiteren Ebersteiner BZÖ-Mitglieder folgen werden, weiß er noch nicht. "Ich wollte mit dem Ortsparteichef sprechen, habe ihn aber noch nicht erreicht", so Sunitsch.
Ob das passiert, weiß man auch in der Landesorganisation noch nicht. Seitdem Sunitsch erklärt habe, nicht mehr für das BZÖ tätig sein zu wollen, habe man nichts mehr von ihm gehört. Erst die WOCHE konfrontierte Landesgeschäftsführer Klaus Kotschnig damit, dass Sunitsch zum Team Stronach wechseln werde: "Da wird mir einiges klar - ich habe ganz und gar nichts dagegen, dass solche Leute zu Stronach wechseln, ich wünsche ihm viel Glück dort", sagt Kotschnig.
Kurioses Detail am Rande: Weil die Fristen zur Erstellung der Wahllisten schon verstrichen sind, wird Sunitsch trotzdem auf der Liste des BZÖ zu finden sein - auf Platz fünf im Bezirk St. Veit.
Nachtrag, 16.45 Uhr:
BZÖ-Landtagsabgeordneter Willi Korak hat sich zu Wort gemeldet und attackiert Landesgeschäftsführer Klaus Kotschnig für seine Aussagen gegenüber der WOCHE: "Patrick Sunitsch hat im Wahlkampf wie ein Löwe für das BZÖ gekämpft. Wenn man sich als Landesgeschäftsführer zu solchen Aussagen hinreißen lässt, dann sollte man sich überlegen, ob man an der richtigen Position ist", so Korak.
Er kündigt an, seine Kritik an Kotschnig auch in der nächsten Landesparteivorstandssitzung zur Sprache zu bringen.
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