Für "Mascht" beginnt die Weitenjagd

- Weitenjäger: Der Kärntner Sportler des Jahres 2012 hier mit Freundin Barbara
- Foto: Kuess
- hochgeladen von Erich Hober
Mehrmals zählte Schispringer Martin Koch zu den Nominierten der Wahl zum "Kärntner Sportler des Jahres". Vor den Weihnachtsfeiertagen war es soweit. Dem Villacher wurde diese Ehre zuteil. Damit trat er aus dem Schatten seines "Branchenkollegen" Thomas Morgenstern, der diesen Titel schon mehrmals in Empfang nehmen durfte. "Für mich ist diese Auszeichnung schon eine große Ehre. Vor allem wenn man bedenkt, wer diesen Titel bereits für sich beanspruchen durfte - Morgenstern, Skoff, Assinger etc.", zeigt sich "Mascht", wie er von vielen genannt wird, erfreut. Dass er neben Morgenstern bei dieser Wahl oftmals nur "Statist" war, stört ihn keineswegs: "Thomas hat sich die Auszeichnungen verdient. Er brauchte dazu auch keine Lobby. Seine Erfolge sprechen für ihn."
Saison beginnt erst
Aktuell findet die Vier-Schanzen-Tournee statt. Mittendrinn die beiden Kärntner Morgenstern und Koch. Und eines ist so sicher wie das Amen im Gebet: Für Koch beginnt die Saison immer erst im Jänner - als "bekennender Weitenjäger". Warum er gerade beim Schifliegen auftrumpft, kann er nur bedingt erklären: "Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Ok, das gewisse Fluggefühl hatte ich immer schon." Eines stellt er ab, sobald er vom Bakken startet: das Denken. "Das musst ausblenden und das tun was du kannst. Der Rest funktioniert von allein", erzählt er. Sein Plus in dieser Saison ist, dass er erstmals seit langem wieder schmerzfrei seinen Sport ausüben kann. "Ich fühle mich gut", bestätigt der Luftikus, gibt aber in Hinblick auf die weiteren Springen zu bedenken: "Es kann alles passieren oder eben nichts. Ich wäre nicht der erste Sportler, der sozusagen abstürzt."
Die Freude auf seine Chancen ist auf jeden Fall schon groß. "Auf jeden Fall. Harrachov und Vikersund - darauf freue ich mich wirklich", gesteht er. Dennoch, eine Lieblingsschanze hat er nicht wirklich. "Wenn man gut drauf ist, springt man überall gut", so Koch.
Privat bleibt privat
Während man von seinen Kollegen weiß, welche privaten Vorlieben diese haben, ist es in diesem Punkt um Martin Koch eher ruhig. So hat ein Morgenstern Freude am Motorsport, Georg Schlierenzauer mit der Fotografie. Koch: "Ich schaue mir gerne die Welt an oder setze mich in ein Flugzeug und hebe ab. 2008 habe ich den Privatpilotenschein gemacht und bin Mitglied beim Flugclub Klagenfurt. Dort bekomme ich im Sommer eine Maschine und schaue mir die Gegend von oben an." "Nebenberuflich" ist Koch noch Student. Er studiert in Klagenfurt "Wirtschaft & Recht", was durch den Sport etwas in den Hintergrund gerückt ist. Dieses will er zwar abschließen, konkrete Gedanken über das Leben nach dem Sport hat sich der Villacher noch nicht gemacht: "Ich habe bei meinem Sponsor Manner ein Praktikum im Marketingbereich gemacht. Das war ganz interessant und könnte mir auch vorstellen, einmal in diesem Bereich zu arbeiten."
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