Morgensterns Zustand bessert sich
Im UKH Salzburg fand heute eine Pressekonferenz zum Gesundheitszustand von Skispringer Thomas Morgenstern statt.
Erfreuliches berichtete Josef Obrist (ärztlicher Leiter AUVA Salzburg): "Es kam zu einer Rückbildung der Lungenquetschung und der Blutungen. Er befindet sich in einem stabilen Zustand." Wolfgang Völckel, Leiter der Intensivmedizin-Abteilung: "Es ist zu einer geringen, aber ernstzunehmenden Blutung im Gehirn gekommen. Diese hat sich aber zurückgebildet. Trotzdem hätte sich jederzeit eine ernsthafte Schwellung entwickeln können. Ich bin glücklich über den Behandlungsverlauf."
Laut ÖSV-Teamarzt Jürgen Barthofer bleibt Morgenstern bis Ende der Woche in Salzburg und wird dann in die Privatklinik Maria Hilf nach Klagenfurt überstellt. Cheftrainer Alexander Pointner: "Es freut mich, dass es Positives zu berichten gibt. Es war für alle, die ihm nahe stehen, nicht einfach. Das ist klar, wenn das Herz unseres Teams durch einen schweren Sturz herausgerissen wird. Gerade beim Skifliegen beschreitet man einen Grenzgang. Es war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Auch so einen Ausnahmeathleten kann es aber beim Skifliegen so schwer erwischen. Darum freut es mich auch, dass ich ihn sehen konnte. Es sind jetzt mehrere Gespräche mit Thomas Morgenstern notwendig, um das aufzuarbeiten. Der Ski ist nicht fix mit der Bindung verbunden. Wie bei einem Surfer muss der Ski immer möglichst wenig Widerstand bieten. Skispringen ist sehr spielerisch, nur wenn etwas passiert, kracht es leider ordentlich."
Pointners Krisenmanagement
Sofort nach dem Sturz Morgensterns wurde ein Krisenmanegement von Pointner eingesetzt: "Wir haben ein gutes Krisenmanagement im Team betrieben. Am Sturztag habe ich eine Teamsitzung einberufen, habe alles auf den Tisch gelegt und gefragt, ob sie die private von der sportliche Seite trennen können. Ich habe es den Springern freigestellt, zu starten. Wenn sich wer nicht wohlgefühlt hätte, wäre Skispingen viel zu gefährlich."
Morgenstern hatte Erinnerungslücken. So wusste er nicht, wer die 4-Schanzen-Tournee gewonnen hat. Er hat sich mittlerweile auch seinen Sturz angesehen.
Laut Barthofer gehe es jetzt um die "Aufarbeitung der Schmerzen" und dann an die Rehabilitation.
Völckel: "Wenn jemand einen derartigen Sturz mit so geringen Verletzungen übersteht, merkt man, in welch guter Verfassung Thomas Morgenstern ist."
In Hinblick auf die die olympischen Spiele in Sotschi will ihm Pointner bis zur letzten Minute einen Platz freihalten. Es sei auch wichtig für die Regeneration Morgensterns, dass er sich keine Gedanken um Olympia machen müsse. Er brauche jetzt Zeit, um zu regenerieren. Es sei nicht so wichtig, dass er Ski springt.
Pointner: "Es besteht die Möglichkeit, wie bei der Vierschanzentournee, wo Morgenstern ohne Trainingssprung in die Tournee gestartet ist, dass er so zu Olympia kommt."
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