Pervers und Nudist: Eisenmann Al-Sultan

- Faris Al-Sultan: Er soll der neue Star des Ironman in Klagenfurt werden
- Foto: Abu Dhabi Team
- hochgeladen von Erich Hober
Ironman-Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan im WOCHE-Interview über Klagenfurt, sich und Höhepunkte.
Der Deutsche, der sich im Alter von 16 Jahren (Mindestalter betrug 18 Jahre) seinen ersten Marathon-Start erschwindelte, soll der neue Star beim Ironman in Klagenfurt werden.
WOCHE: Sie gelten als Star der Ausdauerszene. Sehen Sie sich als solcher?
AL-SULTAN: Wie definiert sich Star? Wenn man von den Ergebnissen ausgeht, dann sicher. Aber was bedeutet das? Dass man nicht mehr U-Bahn fährt?
Sie starten zum ersten Mal in Klagenfurt. Welche Erwartungen haben Sie?
Ich habe nur Bestes gehört und freue mich sehr auf die Strecke, Stimmung und Organisation.
Könnten Sie sich vorstellen, am „Denkmal“ Vanhoenacker zu kratzen, seine Siegesserie in Klagenfurt vergessen zu machen?
Marinos Siegesserie kann niemand unvergessen machen. Ein Sieg schon gar nicht. Aber ich denke, mit kleinen Verbesserungen im Wasser und beim Laufen bin ich in der Abu Dhabi-Form ein ernstzunehmender Gegner für jeden.
Mit dem Sieg in Sri Lanka haben Sie die Saison 2012 eindrucksvoll begonnen. Ihre Ziele für dieses Jahr?
Naja, Sri Lanka war eher ein Aufbauwettkampf und in dieser Hinsicht ein voller Erfolg, da er mir für Abu Dhabi Wettkampfhärte gegeben hat. Dort war ich zumindest am Rad schon in sehr guter Verfassung. Neben dem Ironman in Klagenfurt ist naürlich Hawaii mein Hauptziel.
Worin liegen Ihre Stärken? Man sagt, Sie können physische Einbrüche mühelos wegstecken ...
Ich kann zurückkommen nach einem Einbruch. Ich bin, wenn das Training passt, am Rad brauchbar und verliere dort auch ohne „Begleitschutz“ nicht die Nerven. Außerdem hat man nach 15 Jahren Ironman eine gewisse Routine, die hilft.
Ihr Outfit gilt als Markenzeichen. Ist es bewusst gewählt oder ergab sich das zufällig?
Ich weiß, dass meine Wettkampfbekleidung ein großes Faszinosum darstellt, aber als ich mit Triathlon angefangen habe, liefen alle so herum. Ich bin einfach dabei geblieben, weil es mir am angenehmsten war und ist. Für die Freunde in Nordamerika bin ich ein Nudist, für die Araber pervers. Aber wie gesagt, das ist Tradition.
Was war der bisherige Höhepunkt Ihrer Karriere?
Sportlich der Sieg auf Hawaii 2005.
Wie kommt ein 16-Jähriger auf den Gedanken, sich die Strapazen eines Triathlons anzutun?
16 war ich beim ersten Marathon. Mit 19 war ich in Lanzarote am Start und im Ziel. Ich habe schlicht eine Herausforderung gesucht und wollte auch ein Eisenmann werden.
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