Leitl: „Die Zukunft liegt in Südamerika“
Bei seiner Reise nach Lateinamerika öffnete WKO-Chef Leitl die Türen für die heimische Wirtschaft.
Mit mehr als 40 Vertretern der heimischen Wirtschaft machte sich der österreichische Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl auf nach Südamerika.
Für ihre „Marktsondierungsreise“ wählte die Delegation die Länder Kolumbien und Brasilien aus. Dort, so Leitl, sei das Wirtschaftswachstum noch vielversprechend. „Allein in Brasilien haben mehr als 200 österreichische Firmen bereits eine Niederlassung“, erklärt Leitl im Gespräch.
Österreichische Big-Player
Ein Blick auf die Großstädte Bogotá (Kolumbien) oder São Paulo mit mehr als 20 Millionen Einwohnern zeigt, wo die Probleme der so schnell wachsenden Mega-Citys liegen: im Aufbau von Wasserwirtschaft und Infrastruktur.
Kein Wunder also, wenn sich heimische Firmen bereits vor Jahren in Lateinamerika heimisch gemacht haben. Zum Beispiel Frequentis hat Kolumbiens Regierung mit einer Boden-Luft-Kommunikation ausgerüstet, damit diese im Kampf gegen Drogenhandel rascher einschreiten kann.
Das steirische Unternehmen Andritz ist seit 13 Jahren in Südamerika vertreten und hat sich dort zum Big-Player entwickelt. Und die Salzburger Porsche Holding hat aufgrund der guten Wirtschaftsprognosen erst kürzlich eine Niederlassung in Bogotá eröffnet. Doch nicht nur Österreichs Wirtschaft profitiert vom regen Austausch: Im Kampf gegen die Kriminalität hat Staatssekretär Waldner kolumbianische Vertreter der Polizei eingeladen, die Internationale Akademie gegen Korruption in Niederösterreich zu besuchen.
Die Türen in Lateinamerika sind also weit offen. Nicht ganz, wie Kolumbiens Umweltminister Frank Pearl jedoch betont: „Willkommen sind all jene, die nicht nur am Wirtschaftswachstum, sondern auch an der Entwicklung unserer Länder interessiert sind.“
Südamerika als Zukunftsmarkt
Die Zukunft liegt auch in Lateinamerika. Das kann Exportmanager Robert Lamp nur bestätigen. Er vertritt die Kärntner Traditionsmarke Hirsch Armbänder während des Besuchs von WKO-Chef Christoph Leitl in Südamerika. „Wir haben in Kolumbien beziehungsweise in Bogotá bereits seit 15 Jahren einen Vertriebspartner“, erzählt Robert Lamp der WOCHE. Doch der Markt in Lateinamerika zieht kräftig an, daher sucht das Unternehmen auch nach neuen Vertriebspartnern – vor allem in Brasilien.
Denn in Brasilien ist die Nachfrage nach Qualitäts- und Markenprodukten derzeit enorm. Vielleicht spielen dabei auch die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele 2016 mit. Laut Wirtschaftsmanagern herrsche deshalb regelrecht Goldgräberstimmung, die weit über den Bauboom hinausgeht.
Aber die Bemühungen des Kärntner Unternehmens solle in Brasilien nicht enden: „Auch in Chile haben wir bereits einen Kundenstock, den wir noch von Kolumbien aus betreuen“, schließt Lamp ab.
Autorin: Karin Strobl aus Brasilien
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