Mit einem Lachen zum Erfolg

Der Mediziner Roman Szeliga ist Mitbegründer der Cliniclowns. Beim dritten Businessmanagement-Kongress spricht der „Humorbotschafter“ über die „Anatomie verblüffender Kommunikation“ (siehe unten). In der WOCHE erklärt er, wie wichtig Humor für den Erfolg ist.

WOCHE: Was kann Humor im Business besser als Ernst?
SZELIGA: Er ist die wichtigste soziale Kompetenz. Humor lockert Sitzungen auf und entspannt schwierige Situationen, ohne Dinge ins Lächerliche zu ziehen. Und: Wer ist nicht lieber mit lächelnden Leuten im selben Zimmer?

Bleibt Sachlichkeit da nicht auf der Strecke?
Nein. Studien zeigen, dass Menschen, die mit Humor an die Arbeit gehen, produktiver sind. Kunden kaufen lieber bei jemandem, der gut drauf ist. Außerdem ist er ein Transporteur von Wissen. Wenn man lacht, merkt man sich das Gesagte leichter – auch das ist erwiesen. Humor ist kein Ersatz für Kompetenz, sondern das Tüpfelchen auf dem „i“.

Nicht jeder Mensch ist mit Humor gesegnet …
Wir haben es alle einmal gekonnt. Als Kinder haben wir Humor perfekt beherrscht. Viele Menschen haben es verlernt. Man muss sich selbst mögen – daran scheitert es oft. Man kann es aber wieder lernen. Wir verbringen 78 Prozent unserer Zeit im Job – man kann den eigenen Bereich zur persönlichen Smile-Zone machen.

Ist Humor in Verhandlungen immer angebracht?
Er ist kein Allheilmittel. Es gibt Menschen, die spaßbefreit sind. In solchen Fällen kann man nur die eigene positive Stimmung ausstrahlen und dem anderen vermitteln, dass man ihm auch wünscht, dass es ihm gut geht.

Wie groß ist die Gefahr, dass man zu weit geht?
Humor endet dort, wo man nicht mehr miteinander, sondern übereinander lacht. Er darf nie verletzend sein. Man sollte auch nicht eine Wuchtel nach der anderen drücken – die Dosis macht es aus.

Ist Lustigsein in der Wirtschaftskrise angebracht?
Humor und Sachlichkeit sind keine Gegensätze. Gerade in Krisen sind die Menschen süchtig nach wirklichen Persönlichkeiten. Charismatische Leute besitzen Charme, Freundlichkeit und Humor. Untersuchungen zeigen, dass Humor-Firmen die Leader in der Wirtschaft sind.

Zur Sache - das Buch:
In seinem Buch „Zuerst der Spaß, dann das Vergnügen“ gibt Roman Szeliga Tipps für mehr Spaß und Leichtigkeit und auch für mehr Erfolg im eigenen Arbeitsumfeld.

Zur Sache - Kongress:
Zum dritten Mal veranstalten das WIFI und die „M/O/T“ Management-School der Alpen-Adria-Universität den Businessmanagement-Kongress – präsentiert von der WOCHE.
Thema des Kongresses: Kopf oder Bauch? Die Freiheit der Entscheidungen.

Vortragende: Psychiatrie-Professor Manfred Spitzer, Psychoanalytikerin Maja Storch, Betriebswirt Markus Tomaschitz, Mediziner Roman Szeliga, Prof. Peter Heintel und Alexander Groth.

Termin: 25. und 26. November 2011 an der Uni Klagenfurt.

Infos und Anmeldung unter www.mot.ac.at oder unter www.wifi.at/bmkongress.

Autor: Gerd Leitner