Uni-Projekt „sichert“ Leben von Senioren

Der Touchscreen versteckt sich im Bilderrahmen auf der Kommode und ist simpel zu bedienen. Technik für ältere Menschen | Foto: KK
  • Der Touchscreen versteckt sich im Bilderrahmen auf der Kommode und ist simpel zu bedienen. Technik für ältere Menschen
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Der demographische Wandel schreitet voran: 2020 werden 164.000 Kärntner älter als 60 sein, heute sind es kaum 140.000. Die steigende Zahl von Personen höheren Alters wirft viele Fragen auf - etwa zum seniorengerechten Heim.
Besonders für Personen, die (noch) nicht pflegebedürftig sind und sich in dauerhafter Obsorge befinden, also Senioren, die für sich selbst sorgen können, schafft die Technik neue Chancen. Moderne Technologien sollen ein sicheres und komfortables Leben daheim ermöglichen. „Casa Vecchia - Alt werden zu Hause“ nennt sich ein Projekt an der Technischen Fakultät der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Im Mittelpunkt stehen Technologien, für die ältere Zielgruppe hilfreich sind und Sicherheit schaffen.

Gestartet wurde das auf drei Jahre angelegte Projekt im Herbst 2010. Dessen Leiter Gerhard Leitner: „Es gilt zu allererst, Vorurteile gegenüber der Technik zu entkräften.“ Die Skepsis machte es nicht einfach, ältere Personen in Kärnten als „Testhaushalte“ zu gewinnen. Kern der seniorenfreundlichen Anwendung sind Systeme, die die Menschen in ihrem täglichen Ablauf beobachten, so Dekan Prof. Martin Hitz. Übliche Tagesabläufe werden erfasst und mit den tatsächlichen verglichen, Abweichungen gemeldet. Ein Beispiel: „Jeden Abend wird der Fernseher eingeschaltet. Passiert dies plötzlich nicht, etwa, weil die Person gestürzt ist, wird die Betreuungsperson via Smartphone davon informiert.“ - Indem dessen Hintergrundfarbe auffällig auf orange oder rot wechselt. Prof. Hitz: „Das System hilft Personen, die alleine den Alltag bewältigen können, bei denen aber die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls steigt.“ Sicherheit im Familienkreis zu gewährleisten ist ein zentrales Anliegen.

Genutzt werden übrigens die im Haushalt vorhandenen technischen Einrichtungen, die mittels intelligenter Technologie vernetzt werden. Hitz: „Wir machen die Geräte intelligenter, tauschen sie nicht aus.“
Darüberhinaus bietet „Casa Vecchia“ - dank eines Zentralrechners - Möglichkeiten, die unter dem Schlagwort „Smart Home“ laufen. Über einen auch für Menschen ohne PC-Kenntnisse bedienbaren Touchscreen können etliche Komfort-Funktionen angesteuert werden - über Wettervorhersagen bis zum Alarm, dass der geöffnete Gefrierschrank zu einem erhöhten Energieverbrauch führt. Leitner sieht das Projekt als Chance, das Phänomen der Landflucht, an dem gerade Kärnten leidet, abzufedern.

Zur Sache: Wer hinter dem Projekt steht & Aufruf an Leser
Das Kern-Projektteam:
Projektleiter Gerhard Leitner; Leiter der Forschungsgruppe Prof. Martin Hitz;
Chefentwickler Anton Josef Fercher.

Wissenschaftliche Partner:
Prof. Judith Glück (Uni Klagenfurt), Prof. Alexander Felfernig (TU Graz), Prof. Abdelhamid Bouchachia (Uni Klagenfurt)

Aufruf an WOCHE-Leser:
Die Universität sucht weitere Testanwender im ländlichen Raum (bevorzugt Oberkärnten), die dazu beitragen, verallgemeinerbare Daten zu gewinnen und „Casa Vecchia“ weiterzuentwickeln. Interessierte bzw. deren Angehörige melden sich bei Dr. Gerhard Leitner,
Mail: gerhard.leitner @aau.at, Telefon: 0463/2700 3522.

Autor: Uwe Sommersguter

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