Wunschbriefe für eine Studie
Uni-Wissenschaftler erforschen Briefe ans Christkind von Kindern. Die Studie ist einzigartig in Österreich.
Gerade zu Weihnachten werden Kinder mit Werbung für Spielsachen überschwemmt – ob im TV, in Prospekten oder auch im Internet. „Wir wissen wenig über die Auswirkungen von Werbung auf Produktpräferenzen von Kindern“, erklärt Uni-Professor Ralf Terlutter. Deshalb starten Martin Waiguny, Assistent am Institut für Marketing, und Projektassistentin Alexandra Pevny nun eine Studie zum Thema. Sie wollen die Marken-Prägung von Kindern erforschen.
Bereits untersucht wurden die Wünsche von Burschen und Mädchen vor fast 20 Jahren in den USA. „Mehr als die Hälfte der Kinder nennen auf ihrem Wunschzettel konkrete Produktnamen und Marken“, zitiert Waiguny aus der „alten“ Studie. Seitdem hat sich in Werbung und den Medien – mehr TV-Sender und Internet – viel verändert. „Wir wollen kontrollieren, ob die damaligen Ergebnisse noch relevant sind“, erklärt Waiguny.
Dafür nehmen die Forscher TV-Spots in Kinderprogrammen unter die Lupe. Zehn Stunden TV mehrerer Sender werden täglich aufgezeichnet und die zwischen den Sendungen gezeigte Werbung analysiert.
Wichtigster Bestandteil der Studie sind aber die „Briefe ans Christkind“. „Dafür brauchen wir die Hilfe von Eltern“, appelliert Pevny. Sie werden gebeten, die vorweihnachtlichen Wunschzettel ihrer Sprösslinge – ab fünf Jahren – der Forschungsgruppe zur Verfügung zu stellen. „Aus Datenschutzgründen bleibt selbstverständlich alles anonym“, erklärt Waiguny. „Es sollen keine persönlichen Daten auf den eingesendeten Briefen stehen.“ Die Daten der Einsender werden ausschließlich für das Gewinnspiel – als Danke werden Gutscheine verlost – benötigt.
Und so geht’s: Eltern senden einfach den Wunschzettel oder eine Kopie davon an die WOCHE; die Redaktion leitet diese dann an die Forscher weiter. „Auch per E-Mail kann man eingescannte Briefe übermitteln“, erklärt Pevny. Alle bis 5. Jänner eingelangten „Briefe ans Christkind“ werden für die Studie herangezogen und nehmen an der Verlosung teil. „Im Februar werden erste Ergebnisse vorliegen“, so Waiguny. „Wir wollen mit ihnen als Basis Empfehlungen für Spielregeln in der Werbung abgeben.“ Die WOCHE wird selbstverständlich weiter über die Studie berichten.
Autor: Gerd Leitner
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