Legenden der Mariensäule
Denkmäler öffnen Fenster in die Geschichte der Stadt.
FELDKIRCHEN (fri). Im Einvernehmen mit Jürgen Moravi, dem Landeskonservatorat für Kärnten vom Bundesdenkmalamt, färbelte Restaurator Werner Campidell die beiden Inschriften der Mariensäule (Dreifaltigkeitssäule) am Hauptplatz. Die dezente Patinierung genügte, um die Schrift wieder lesbar zu machen.
Geschichten zum Denkmal
Bei der anschließenden „Enthüllung“ erklärte Hans Neuhold den Inhalt der beiden Legenden: "Die Stifterin Maria Anna Frasin, geborene Rabinigin, verfügte in ihrem Testament, dass der hiesige Pfarrer am Versehgang von zwei Windlichtern begleitet werden müsse. Diese Verfügung konnte in einem Dokument des Museumsarchivs nachgewiesen werden."
Im Museum ausgestellt
Das Entstehungsjahr 1761 der Säule geht aus dem Chronogramm der Großbuchstaben, die als römische Zahlzeichen gelesen werden, und aus den im Sockel gefundenen Münzen hervor. Diese Münzen werden im Amthofmuseum gezeigt.
Der Ausdruck „Gottesgebärerin“ der Marieninschrift bezieht sich auf die seit dem Konzil von Ephesos (431 n. Chr.) formulierte Glaubenstradition, dass Maria nicht nur als Mutter Christi, sondern auch als Gottesmutter verehrt wird. Das entsprechende Fest wird zu Mariä Himmelfahrt gefeiert.
Das Symbol des Heiligen Geistes, die Taube, fehlte, wie aus einem bezeichneten Foto des Otto Krönes hervorgeht, seit 1950. Bei der Restaurierung der Säule 2006/07 wurde die Figur vom Restaurator nach einem barocken hölzernen Vorbild nachgebildet.
Auf Denkmäler achten
Weitere Einzelheiten, die sich auf ausgewählte Denkmäler Feldkirchens beziehen, wurden von Hans Neuhold in einer Lichtbildschau am Vortag des Tages des Denkmales 2017 im Rathaus erläutert. "Die in wahrer Bedeutung verwahrlostesten Denkmäler Feldkirchens sind zurzeit die Kalvarienbergkapelle mit ihren biedermeierlichen Fresken und die gründerzeitliche Milesikapelle mit ihren restaurierungsbedürftigen Decken- und Wandmalereien und dem Altarbild", meint Neuhold.
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