Peter Filzmaier: „Das Image hat unter Wahlkampf gelitten“

Politologe Peter Filzmaier: Wahlkampf mit Skandal-Themen schadet Image | Foto: mediaconsult
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Für den renommierten Politologen Peter Filzmaier besteht kein Zweifel: Ein Thema überschattet im Kärntner Wahlkampf alles andere - „bewiesene und vermutete Skandale.“ Dass die politischen Bewerber im Land den „jeweils anderen darzustellen, als wäre er korrupter“, ist kein Gewinn für Kärnten. „Dadurch hat das Image das Landes erst recht gelitten“, ist Filzmaier überzeugt.
Wenige Tage vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag analysiert er die Strategien der einzelnen Parteien.

Zehn Prozent noch offen
Eine halbe Woche vor der Wahl ist das Rennen um die Wählergunst noch nicht gelaufen. „Bis zu zehn Prozent der Wähler entscheiden sich in den letzten drei Tagen oder gar erst im Wahllokal“, so Filzmaier aus Erfahrung. Gerade bei knappen Ergebnissen sei das entscheidend für die Mehrheitskonstellationen.

Abgrenzung von Partei
„Gerhard Dörfler führt einen Personenwahlkampf als würde der Landeshauptmann in Kärnten direkt gewählt“, sagt Filzmaier. Die Strategie sei nachvollziehbar, da „seine Sympathiewerte besser sind, als jene der Partei“. Allerdings: „Im Vergleich zu den anderen Landeshauptleuten in Österreich sind die Werte unter dem Durchschnitt.
Ein Problem Dörflers ortet Filzmaier: „Er weiß, dass seine Partei Stimmen verlieren wird“, sagt er. Deshalb setze er alles auf eine Karte: Die stärkste Partei soll den Landeshauptmann stellen. Filzmaier: „Dörfler muss dafür einen Verlust als Erfolg verkaufen.“
SP-Chef Peter Kaiser hat das Personenduell angenommen, weil „er wusste, dass er dem ohnehin nicht ganz auskommt“. Die Positionierung als „Politiker anderen Typs“ könnte laut Filzmaier Früchte tragen. „Klassische Politiker haben die Leute satt“, so Filzmaier.
Stolperstein könnte allerdings die Partei sein. Nur weil FPK und ÖVP von den ruchbar gewordenen Skandalen mehr betroffen seien, muss nicht die SPÖ notwendiger Weise beliebter sein.

Schadensbegrenzung
Die ÖVP hat, laut Filzmaier, alles getan, um den Schaden nach Martinz‘ Rücktritt zu begrenzen. Auch die Positionierung von Gabriel Obernosterer hält er für richtig. „Er ist kein Medienpolitiker, deshalb muss er sich als gerader Michl geben.“ Der Schwachpunkt sei die fehlende Klarheit. „Zu sagen, eine mögliche Mehrheit von Rot, Schwarz und Grün werde realisiert, wäre innerparteilich jedoch auch ein Tabubruch gewesen“, so Filzmaier.
Rolf Holub sieht Filzmaier als Gewinner. „Die Grünen werden klar zulegen“, ist er überzeugt. Die Folgen seien allerdings nicht klar. „Verfehlen sie den Landesrat knapp, ist der Gewinn ein Muster ohne Wert“, so Filzmaier, „da die Macht in der Regierung verteilt wird.“
Das Potenzial auf ein zweistelliges Ergebnis bescheinigt Filzmaier Gerhard Köfer. „Das Team Stronach schöpft jene ab, die sich von Politik allgemein abwenden wollen. „Wie nachhaltig das ist, ist eine andere Frage.“ Tatsache ist, die Sehnsucht nach anderer Politik werde scheinbar von Köfer erfüllt.

Lebenszeichen von BZÖ
Vom BZÖ ist - im Hinblick auf die Nationalratswahl im Herbst - ein Lebenszeichen nötig. Filzmaier rechnet Josef Bucher gute Chancen aus bei „Haider-Fans, die Dörfler nicht erreicht hat, oder die Kurt Scheuch nicht wollen“. Ein Risiko für Bucher ortet der Politologe allerdings: „Der Landeshauptmann-Bonus ist wirksam.“ Dörfler könnte es also schaffen, diese Wählergruppe zu erreichen.
Filzmaier hält eine Stimmenverschiebung für zwangsläufig, schon aufgrund der Tatsache, dass „sechs Parteien eine Chance haben in den Landtag einzuziehen“. Ob sich allerdings an der Machtverteilung etwas ändert sei fraglich. Das hänge von den Ergebnissen der Kooperationsgespräche ab.

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