Ein Theaterstück zum Nachdenken
KOPPL (gran). Im Gegensatz zu den Vorjahren präsentiert die Theatergruppe Koppl dieses Mal keine Komödie. Bei Oswald Seitlinger, dem Obmann der Theatergruppe, seinem Stellvertreter Andreas Mayr und dem Spielleiter Josef Krimplstätter jun., besteht Einigkeit darüber, dass auch Laiendarsteller sich an ernsten Stoff heranwagen sollten. „Das Stück ´Magdalena´ ist sicherlich schwierig zu spielen. Die Proben laufen bisher aber sehr gut“, erklärt Oswald Seitlinger. Die Geschichte aus dem Jahr 1912 dreht sich um die Bauerntochter Magdalena, genannt Leni, die den Hof ihrer Eltern verlässt, um in die Großstadt zu ziehen. Dort erhofft sie sich einen besseren Verdienst. Sie lernt einen Mann kennen, der ihr die Heirat verspricht, sie aber sitzen lässt und sie obendrein noch um ihr gespartes Geld prellt. Mit dem Gesetz in Konflikt geraten, wird sie von der Polizei zurück zu ihren Eltern gebracht. Dort wartet bereits das ganze Dorf voller Schadenfreude auf ihre Ankunft. Eine todkranke Mutter und ein strenger Vater erschweren der jungen Bäuerin das Leben zusätzlich. Als der Aushilfsknecht Lenz, mit dem sie gerne anbandeln möchte, sie auch noch verstößt, beschließt Leni in die Großstadt zurück zu gehen. Aber auch dort laufen die Dinge wieder nicht so, wie sich die Bauerntochter das vorgestellt hätte.
Eine Pointe zu setzen ist sicherlich einfacher, als andere Emotionen bei den Besuchern zu wecken, lautet die Überzeugung von Josef Krimplstätter jun.. Gerade darin sieht er aber eine tolle Herausforderung für die Schauspieler. Er fungiert in Koppl erstmals als Spielleiter und möchte so nah wie möglich an der Originalfassung von „Magdalena“ von 1912 bleiben: „Wir möchten keine neue Interpretation vornehmen, sondern das Stück belassen, wie es ursprünglich gedacht war“, so Krimplstätter jun.. So ist es den Zusehern möglich zu beurteilen, welche Veränderungen es im Lauf der letzten 100 Jahre gab und welche sozialen und gesellschaftlichen Problemstellungen dieselben geblieben sind. „Magdalena“ feiert am 15. März im Kirchenwirt in Koppl Premiere.
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