Wenn der Fasching zum Wettstreit wird
Die Bezirskblätter haben sich pünktlich zum Fasching sechs Krapfen aus dem Flachgau vorgenommen.
Über Geschmack lässt sich bekannterweise hervorragend streiten. Und genauso unterschiedlich wie die sechs Gemeinden, aus denen die getesteten Faschingskrapfen stammen, sind auch die Gebäckstücke selbst. Für den Ort Hof tritt ein Kandidat aus dem Sortiment des "Hofa Bäck" an, der Faistenauer stammt von Eder Brot und aus Wals-Siezenheim geht ein Jobst-Produkt an den Start. Ebenfalls im Rennen sind ein Krapfen aus der Seekirchner Konditorei Moser, von Günter Pasch aus Bürmoos und von der Bäckerei Rösslhuber in Bergheim.
Vor allem in den Kategorien Preis und Gewicht unterscheiden sich die Testobjekte stark voneinander. So bringt der leichteste 62 Gramm auf die Waage und der schwerste satte 81 Gramm. Doch nicht nur das Gewicht ist hier ausschlaggebend, sondern auch das "gefühlte Gewicht" – wie luftig ist der Teig?
Gerade beim Teig fällt auf, dass verschiedenste Konzepte dahinter stecken, obwohl alle den Titel "Faschingskrapfen" verdienen. Die Palette reicht von salzig über relativ neutral – das Wort "Marmeladen-Semmel" ist von einem Tester gefallen – bis hin zu süß. Bei einem Krapfen wurde sogar mit Vanillegeschmack gearbeitet. Auch bei der Marmelade gibt es hier die unterschiedlichsten Varianten: Von sehr süß über zuckrigen Geschmack bis hin zu sehr fruchtig – und diverse Kombinationen daraus – ist die Auswahl groß.
Im Endeffekt entscheidet der Krapfen der Bäckerei Jobst aus Wals-Siezenheim das Rennen mit sehr knappem Vorsprung. Preis/Leistung, Geschmack und Konsistenz treffen hier am genauesten die Vorstellungen von einem "klassischen" Faschingskrapfen.
Hofa Bäck
Sofort fällt die angenehm flaumige Konsistenz des 70 Gramm schweren Krapfens auf. Der gute Teig hat einen eher festen Biss und ist schön saftig. Positiv: Hier schmeckt nichts nach Fett. Negativ: Die Marmelade ist lediglich auf einer Seite des Gebäcks zu finden.
Eder Brot
Die knusprige Hülle verleiht dem 71 Gramm schweren Krapfen einen angenehmen Konsistenz-Mix. Die Marmelade ist exakt mittig platziert und extrem süß. Positiv: sehr fruchtige Marmelade. Negativ: Es bleibt ein leicht fettiger Nachgeschmack.
Bäckerei Jobst
Trotz eines Kampfgewichts von 81 Gramm wirkt der Krapfen extrem leicht und luftig. Die Marmelade schmeckt fruchtig, leicht säuerlich und ist nicht zu süß. Positiv: leicht knusprige Hülle. Negativ: Bei der Größe dürfte etwas mehr Marmelade enthalten sein.
Konditorei Moser
Das Leichtgewicht mit 65 Gramm hat eine leicht knus- prige Hülle und ist von der Konsistenz her nahezu perfekt. Im Gebäck befindet sich sehr wenig Marmelade, die allerdings extrem fruchtig schmeckt. Positiv: sehr saftiger Krapfen. Negativ: teuerster Kandidat im Test.
Günter Pasch
Beim 76 Gramm schweren Krapfen ist die sehr fruchtige Marmelade gleichmäßig verteilt. Das ganze Gebäck hat eine – etwas gewöhnungsbedürftige – Vanillenote. Positiv: sehr saftige Konsistenz. Negativ: Die Vanillenote ist reine Geschmackssache.
Bäckerei Rösslhuber
Der mit 62 Gramm leichteste Testkandidat enthält viel Marmelade, die gleichmäßig verteilt ist. Die Konsistenz ist angenehm, der Nachgeschmack leicht fettig. Positiv: sehr bissfester Krapfen. Negativ: Der Teig selbst hat einen salzigen Geschmack.
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