Werkschulheim Felbertal-Schüler bauen ihre Ski selbst
Skibau-Kurs begeistert Schüler im Werkschulheim Felbertal. Slalom-Olympiasieger Thomas Stangassinger war von der Qualität beeindruckt.
EBENAU (kle). Die Schüler des Werkschulheims Felbertal beweisen beim Skibau ihr handwerkliches Können. In einem speziellen Kurs haben die Jugendlichen ab der sechsten Schulstufe die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden. Die entwickeln Prototypen zu entwickeln, die sich vom Massendesign deutlich abheben.
Olympiasieger begeistert
Slalom-Idol Thomas Stangassinger zeigte sich bei einem Lokalaugenschein am Zukunfts-Campus in Ebenau sichtlich von der Ski-Produktion Marke Eigenbau beeindruckt. „Tadellos, damit lässt es sich bestimmt gut Skifahren. Auch die Kanten sind einwandfrei“, so das Urteil des ehemaligen Weltcup-Skirennfahrers und Slalom-Olympiasiegers, der zum Vergleich seinen Rennski mitbrachte, mit dem er vor 25 Jahren zu olympischem Gold in Lillehammer fuhr.
Skibau-Kurs sehr beliebt
Der Skibau-Kurs zählt zu einer der Möglichkeiten bei den Angebots-Wochenenden im Werkschulheim Felbertal und wird stark frequentiert. Die Nachfrage ist so groß, dass er mindestens einmal im Monat an zwei Tagen angeboten wird. Pro Einheit können maximal acht Schüler unterstützt von zwei Lehrern ihren individuellen Ski bauen.
Balsa oder Eschenholz
„Als Kern verwenden wir Balsaholz, das gerne auch im Yachtbau zum Einsatz kommt, oder Eschenholz. Beides leicht, stabil und elastisch“, erläutert der Pädagoge Franz Einberger, der den Skibaukurs basierend auf einer Idee des Faistenauer Tischlermeisters und begeisterten Skibauers Martin Ainz leitet. Die unterschiedlichen Materialien werden in selbst angefertigten Schablonen in der Vakuumpresse unter hohem Druck mit Epoxidharz oder PU-Kleber verpresst.
Kreatives Design
„Bei der Gestaltung der Oberflächen sprühen die Schüler nur so vor Ideen. Diese reichen von schönen Holzintarsien über farbenfrohe Kunststoffbeläge bis zu gedruckten Topsheets mit unterschiedlichen Motiven“, so Einberger.
Gegenpol zur Digitalisierung
„Junge Menschen fordern Gestaltungsfreiheit und genau hier kann Handwerk beziehungsweise die Arbeit mit Materialien im Zusammenspiel mit moderner Technik als Gegenpol zur alles umfassenden Digitalisierung punkten. Das fasziniert und spornt die Schüler an, neben dem Lernen eigene Produkte zu kreieren und zu schaffen“, meint Schuldirektor Heinz Edenhofner.
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