Besuchsbegleitung wackelt – Seit drei Monaten wartet Rainbows auf Finanzierungszusage des Landes

Rainbows-Landesleiterin Monika Aichhorn: Ja zur automatischen gemeinsamen Obsorge.
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Allein im Vorjahr schnellten die von Rainbows betreuten Besuchskontakte um ein Fünftel in die Höhe. „Wenn es dafür keine Finanzierung gibt, dann werden wir die Besuchsbegleitungen im April einstellen müssen“, sagt Rainbows-Landesleiterin Monika Aichhorn.

Weil aber auch für die übrige Arbeit des Vereins – Kinder werden nach dem Tod eines Elternteils oder nach einer Scheidung einzeln oder in Gruppen betreut – das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, wird nun Schirmherr Gerhard Huber die Werbetrommel für Spenden und Benefizveranstaltungen rühren. „Wir wollen Rainbows bei der Erfüllung ihrer Aufgabe, Kinder und Jugendliche in schwierigen Zeiten zu unterstützen, nicht alleine lassen“, sagt Huber. Im Vorjahr fuhr der Verein ein Minus von 63.000 Euro ein.

Gutes Zeugnis für Eltern
Nicht alleine gelassen wird Rainbows auch von der Stadt Salzburg. Weil der Bedarf nach dem Angebot ständig steigt, wurde auch die Förderung erhöht. „Heuer erhalten wir 35.000 Euro aus der Stadt“, freut sich Aichhorn. Dabei konzentriert sich Rainbows aber nicht nur auf die Landeshauptstadt – in allen Bezirken werden die Gruppenarbeit und auch Besuchsbegleitung angeboten.

Den Eltern stellt Aichhorn übrigens ein gutes Zeugnis aus: „Das Bewusstsein ist gestiegen, Eltern kommen heute früher zu uns als noch vor zehn Jahren – und sehr oft sind es beide Elternteile, die zu unseren Elterngesprächen kommen.“
Die Expertin spricht sich für eine automatische gemeinsame Obsorge bei Scheidungen aus, „einfach weil damit ein sehr emotionales Streitthema wegfällt“. Gibt es Gründe, die dagegen sprechen, so könnte man ja ohnehin jederzeit eine alleinige Obsorge beantragen. Ein viel größeres Problem sieht Aichhorn aber beim Thema Besuchskontakte, „da haben wir – sehr zum Nachteil der betroffenen Kinder – ein sehr zahnloses Gesetz für den Fall, dass ein Elternteil Besuche zum zweiten Elternteil verhindern will.“

Rainbows
Rainbows betreute im Vorjahr 191 Kinder (plus sechs Prozent im Vergleich zu 2009) nach Trennung bzw. Scheidung ihrer Eltern. Die Begleitungen nach Todesfällen stiegen um 68 Prozent auf 222 – „wohl auch, weil unser Angebot bekannter geworden ist“, sagt Landesleiterin Monika Aichhorn. Die Zahl der Kinder, die mithilfe von Rainbows begleitete Besuchskontakte erhalten, stieg um 20 Prozent auf 82. Rainbows erreichte im Vorjahr 21 Prozent aller von Scheidung betroffenen Kinder in Salzburg und wird finanziert aus Subventionen der öffentlichen Hand (65.000 Euro), Elternbeiträgen (60.000 Euro) sowie Spenden (30.000 Euro).

Lesen Sie den Kommentar von Stefanie Osman-Schenker

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