Team Stronach kämpft mit sich selbst
Obmannwechsel als One-Man-Show am Telefon
SALZBURG. Zerreißprobe für das Team Stronach und vielleicht sogar für die Koalition in Salzburg. Während der Landtagssitzung vergangenen Mittwoch ruft Frank Stronach Klubobmann Helmut Naderer an und teilt ihm mit, dass er auf seinen Wunsch den Parteivorsitz von Landesrat Hans Mayr übernehmen soll. Mayr will sich zwar nicht absetzen lassen, stimmt dann einer Lösung aber zu und will nun gegen die "autoritären und hierarchischen" Entscheidungsstrukturen in der eigenen Partei ankämpfen.
Im Prinzip sei es "wurscht", wer offiziell den Vorsitz habe, denn "wir arbeiten ja gut zusammen", betont Mayr. Als er die Personalentscheidungen auf Bundesebene des Team Stronach kritisiert habe, sei ihm klar gewesen, dass das möglicherweise Konsequenzen haben würde. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir möglichst rasch grundsatzdemokratische Strukturen für unsere Partei bekommen", so Mayr weiters. Am Mittwoch treffen sich dazu die Funktionäre aller Bundesländer in Wien – ohne "Frank", der ist in Kanada. "Frank Stronach wird uns ja nicht auf ewig finanziell unterstützen und irgendwann wird es das Team Stronach ohne einen starken Frank Stronach im Hintergrund geben, das ist ja schon aus biologischen Gründen so. ER wird das nicht noch 25 Jahre machen können", sagt Mayr.
Was mit Ex-Nationalrat Erich Tadler passieren soll, darüber sind sich sich Naderer und Mayr uneinig: Mayr betont, dass Tadler nicht in das Salzburger Team Stronach aufgenommen wird und dass es dazu auch einen einstimmigen Beschluss aus Salzburg gibt; Naderer kann sich hingegen vorstellen, dass Tadler bei den Gemeinderatswahlen als Spitzenkandidat in der Stadt Salzburg antritt.
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