„Ich geh’ den Pfad des friedlichen Kriegers“

Josef Matzinger
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FLACHGAU (fer). Der letzten Montag präsentierte Entwurf der EU-Kommission für eine neue Saatgutverordnung ist auf den ersten Blick weniger drastisch ausgefallen als befürchtet. Umweltschutzunternehmen, der Verein Arche Noah und engagierte Saatgut-Erzeuger wie Josef Matzinger zweifeln aber daran, dass die EU à la longue die alten Sorten schützen wird. „Der EU ist es wurscht, was wir essen. Da stecken nur wirtschaftliche Interessen dahinter. Und zwar die von Monsanto“, konstatiert Matzinger. „Unsere alten, robusten Gemüsesorten sollen von immer weniger global gleichartigen, meist genmanipulierten Sorten ersetzt werden“, befürchtet der Oberösterreicher, der sich mit seiner Nachzucht auf alte Flachgauer Gemüsesorten spezialisiert hat. „Das sind Sorten, die in unseren klimatischen Verhältnissen optimal gedeihen“, weiß er zu berichten. „Sorten wie die Zuboda-Zucchini, der Bullhorn-Paprika oder die Rote Bruder-Tomate – das sind Naturbüffel, die sind bei unserem Klima kaum umzubringen“, fügt er hinzu.

Matzinger will sich für die Artenvielfalt einsetzen und sein Wissen weitergeben. Noch mehr als bisher. Viele kennen ihn schon von den Vortragsreihen – zuletzt in Bürmoos und Lamprechtshausen –, nun will der engagierte Gärtner spezielle Vorträge zum Thema „Wie kann ich trotz immer strengeren Reglements noch legal alte Gemüsesorten weiterzüchten“ halten. „Ich geh’ damit den Pfad des friedlichen Kriegers“, erzählt er schmunzelnd. Sein Weg ist der, dass er den Menschen zeigen will, wie man Fruchtbörsen anstelle der Saatgutbörsen veranstalten kann. Beim Tausch von Früchten erhält man auch die Samen der Pflanzen. Und wie man diese dann kultivieren kann, dieses Wissen möchte Matzinger weitergeben.
Wer an solchen Vorträgen interessiert ist, kann sich bei Josef Matzinger unter Telefon 0660/1591627 (Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr) melden. Auch Vereine oder Gruppen können sich anmelden.

Zur Sache:
Der Entwurf der EU-Kommission zur neuen Saatgutverordnung betrifft die Registrierung von Saatgut und die Reglementierung der Weitergabe. Die neuen Vorschriften sollen nur „professionelle Anbieter“ betreffen. Für Hobby-Gärtner soll sich nichts ändern.

Josef Matzinger
Viele fürchten um das Weiterbestehen der alten traditionellen Gemüsesorten, die speziell bei uns gut gedeihen. | Foto: Archiv
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