Sport als Medizin und Therapie
Diabetes, Bluthochdruck & Co: Sport hilft
Ausruhen und Schonung waren gestern: Heute weiß man, dass regelmäßiger Sport nicht nur beim Gesundbleiben, sondern auch beim Gesundwerden hilft. Immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zeugen von der Heilkraft der Bewegung. Und so wird heute auch kranken Menschen geraten, aktiv zu bleiben. Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt: Bei allen diesen Leiden gehört Bewegung inzwischen zur Therapie.
„Immer in Bewegung bleiben, auch wenn man krank ist“, das ist die Essenz der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus jüngster Zeit. „Denn je weniger man sich bewegt, desto weniger belastbar wird man.“
Die Idealform der Bewegung besteht immer aus einem Mix aus Ausdauer- und Krafttraining. Wer erst nach der Diagnose einer Krankheit oder nach einem Herzinfarkt ein sportliches Leben beginnt, dem empfehlen die Experten, sich vor Beginn sportmedizinisch untersuchen zu lassen. Solche Untersuchungen zeigen, welche Sportarten am besten geeignet sind, und wie oft und in welcher Dosis das Medikament Sport eingesetzt werden sollte.
Um fit zu werden und anschließend zu bleiben, braucht man nicht viel Zeit für das Training einzuplanen. Zwei Stunden Sport pro Woche reichen schon aus, wobei eine Einheit mindestens 30 Minuten dauern sollte.
Kranke Menschen oder Patienten nach einem Herzinfarkt, die Medikamente einnehmen und begonnen haben, Sport zu betreiben, sollten in regelmäßigen Abständen vom behandelnden Arzt prüfen lassen, ob die Medikamenteneinstellung noch die richtige ist, denn: „Wer Sport betreibt, benötigt meistens weniger Medikamente, da sich die Blut- und Stoffwechselwerte, aber auch der Blutdruck und die Herzleistung verbessern.“
Welcher Sport hilft?
Herzinfarkt
Für Herzinfarktpatienten ist es sozusagen Pflicht, Sport zu betreiben. Sowohl die Ausdauersportarten Laufen, Radfahren, Walken oder Schwimmen, als auch Krafttraining durch Gymnastik oder Gewichtestemmen, senken den Blutdruck, reduzieren das Körpergewicht und verbessern die Blutfettwerte – wodurch gleich die drei häufigsten Risikofaktoren für einen neuerlichen Herzinfarkt bekämpft werden.
Bluthochdruck
Gut für Bluthochdruckpatienten sind alle Ausdauersportarten, aber auch ein Kraftausdauertraining mit leichten Gewichten.“ Zwar steigt der Blutdruck während der Belastung beim Laufen, Radfahren, Walken, Schwimmen oder Hanteln stemmen mit der ebenfalls steigenden Herzfrequenz kurzfristig an, nach dem Sport sinkt er jedoch und bleibt bei regelmäßigem Training konstant niedriger. „Durch den Sport bauen die Betroffenen zudem Übergewicht ab, wodurch ebenfalls der Blutdruck sinkt.
Diabetes mellitus
Ideal für Typ-2-Diabetiker ist ein Mix aus 80 Prozent Ausdauertraining und 20 Prozent Krafttraining.“ Durch Laufen, Radfahren, Walken & Co wird Übergewicht abgebaut, das das häufigste Begleitsymptom der Erkrankung ist. Werden parallel zum Ausdauertraining auch die Muskeln aufgebaut, so sorgen die Betroffenen dafür, dass besonders viel Zucker aus dem Blut verbraucht wird und der Blutzuckerspiegel sinkt. Daher benötigen die sportlichen Diabetiker weniger Medikamente.
Wer regelmäßig etwas Sport treibt, ist im Allgemeinen zufriedener, kann klarer denken, tankt Energie und behält bei zusätzlich richtiger Ernährung sein Gewicht im Griff.
(ART)
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