2023 im 21. Bezirk

Bezirksvorsteher Papai blickt auf das neue Jahr

Die Korken haben geknallt, die Pummerin hat geläutet - das Jahr 2023 hat auch in Floridsdorf Einzug gehalten. Was kommt aber in diesem Jahr auf den 21. Bezirk alles zu?

WIEN/FLORIDSDORF. Auch im neuen Jahr wird es in Floridsdorf sicherlich reichlich Gesprächsthemen geben. Immerhin steht im 21. Bezirk bereits jetzt einiges auf der Agenda. Die BezirksZeitung hat mit Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) das alte Jahr etwas Revue passieren lassen und einen Ausblick auf 2023 gewagt.

Herr Papai, der Jahreswechsel ist vollzogen. Zuerst aber noch ein Blick zurück - wie sieht ihre Bilanz des Jahres 2022 aus?
GEORG PAPAI: Es war ein sehr bewegtes Jahr. Dabei blicke ich kurz über die Bezirkspolitik hinaus. Denn vor der Haustür auch unseres Bezirks herrscht ein Krieg, mit all dem Elend das dazu gehört. Auch die Teuerung geht an den Floridsdorferinnen und Floridsdorfern nicht vorbei. Das merke ich auch an den Mails, die ich bekomme. In der Kommunalpolitik selbst bin ich stolz, dass trotz der Verknappung und Verteuerung von Baumaterial all unsere Projekte fertig geworden sind. Ein Highlight war hier sicher die wirklich rasche Generalsanierung des Kindergartens Roggegasse. Ich möchte mich hier auch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt bedanken, die sich sehr bemühen, dass die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer gute Rahmenbedingungen vorfinden.

Auf was dürfen sich die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer 2023 besonders freuen?
Da denke ich natürlich an die 21. Projekte für den 21. Bezirk, die es auch 2023 wieder geben wird. Das ist eine vor Jahren gestartete Initiative, mit der ich das Bezirksbudget anschaulicher gestalten möchte. Da geht es dann nicht mehr um Zahlen und Grafiken, sondern um etwas Greifbareres. Das erste Highlight ist hier sicher die Generalsanierung des Denglerparks, zwischen der Prager Straße und der Koloniestraße. Eine große Anlage, die doch vielen Menschen immer noch unbekannt ist, schon fast ein verborgenes Juwel. Dort gibt es auch eine wunderbare Tümpellandschaft, die wir unbedingt erhalten werden.

Und ein weiteres Highlight?
Das zweite große Highlight wird die Neugestaltung der Schleifgasse. Hier hat die Gebietsbetreuung einen großen Beteiligungsprozess durchgeführt. Dafür ist nun viel Budget eingeplant. Eine Million im Straßenbau und 300.000 Euro für Grünraumgestaltung sowie eine Summe für öffentliche Beleuchtung. Der neue Raum soll vor allem fußgängerfreundlich sein. 

Das Parkpickerl war 2022 ein wichtiges Thema, wie sieht die Bilanz nun Anfang des neuen Jahres aus?
Ich ziehe eine positive Bilanz. Da die anderen Bezirke das Pickerl eingeführt haben, mussten wir ja mitziehen, denn es hätte sonst dazu geführt, dass Floridsdorf und die Donaustadt zum Parkplatz fast der ganzen Stadt geworden wären. Das wäre nicht im Interesse der Bezirksbevölkerung gewesen. Am Ende habe ich so auch mehr positives als negatives Feedback erhalten. Allen recht getan, ist aber eine Kunst, die niemand kann. So gibt es natürlich immer noch einige Unzufriedene. Doch im Großen und Ganzen hat es sich bewährt und ist bei uns auch viel emotionsloser diskutiert worden als in anderen Bezirken.

Werden in diesem Jahr weiterhin frei gewordene Parkplätze für klimafreundliche Projekte verwendet?
Wir haben vor, neue Projekte anzugehen. Hier kann ich zum Beispiel nochmals auf die Schleifgasse zurückkommen und bereits verraten, dass es künftig weniger Parkraum geben wird. Das ist möglich, weil durch die Parkraumbewirtschaftung ein geringerer Druck auf Parkplätze herrscht. Auch neue Baumscheiben werden sicher dazu kommen. Wir werden auch beim Kinzerplatz anstelle von Parkplätzen neuen Grünraum schaffen.

Floridsdorf bekommt auch einen neuen Klima-Highway – was wird sich da in diesem Jahr schon konkret tun?
Die neue Konzeption ist klasse. Jeder Abschnitt bekommt, was er braucht. Manchmal ist es nur ein Geh- und Radweg, andernorts soll es auch einen Bus geben. An anderer Stelle soll es aber auch Betrieben erleichtert werden sich anzusiedeln. Das ist auch wichtig, da Floridsdorf nicht eine reine Schlafstadt werden soll, sondern es braucht auch Flächen, um Betriebe zu halten und neu anzusiedeln. Die meisten neuen Betriebsstätten sind ja der Umwelt gegenüber schonend und führen nicht zu Konflikten mit Anrainerinnen und Anrainern. Mit unserer Verkehrsstadträtin ist vereinbart, dass gerade geklärt wird, ob es für bestimmte Abschnitte eine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht. Der Abschnitt von der Hans-Czermak-Gasse zur Leopoldauer Straße wäre mir da wichtig. Denn ich möchte, das hier ein zukünftiger Autobus nicht nur Vision, sondern bald Realität ist. Es wäre eine wichtige neue Querverbindung zwischen dem 21. und dem 22. Bezirk.

Die Zukunft der Weinfeste steht auf der Kippe. Es gab einen Runden Tisch, wie sieht der Fahrplan für 2023 aus?
Beim Runden Tisch waren Winzerinnen und Winzer eingeladen, die rund um die Stammersdorfer Kellergasse ihren Betrieb haben. Dabei wurden deren Interessen, Sichtweisen und Wünsche abgefragt. Im Frühjahr wird es dann einen weiteren Runden Tisch mit potentiellen Sponsoren geben. Ein Fest in dieser Dimension ist schließlich nicht nur durch die Standgebühren zu finanzieren. Ich finde, die Weinfeste sind ein wichtiges Aushängeschild für Floridsdorf, gehört doch die Weinkultur zur Bezirksgeschichte. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass wir die Weinfeste in absehbarer Zeit wieder organisieren können.

Weihnachten und der Jahreswechsel sind immer auch eine Zeit der Wünsche, was wünschen Sie sich für 2023?
Dass es allen Wienerinnen und Wienern gut geht und sich alle die Rahmenbedingungen für ihr Leben gut leisten können. 2023 soll außerdem endlich wieder Frieden vor der Haustür unserer Stadt und unseres Landes einkehren.

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