Saison für Kopfläuse
"Lästig, aber harmlos!"

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Kaum hat das neue Schul- oder Kindergartenjahr begonnen, flattern bereits die ersten Läusemeldungen ins Haus. Für Eltern heißt es dann: Kopf absuchen!
FREISTADT. "Läuse werden hauptsächlich per Haar-zu-Haar-Kontakt übertragen", sagt Pharmazeutin Katharina Berger, Leiterin der Freistädter Apotheke Jaunitzbach. "Wenn Kinder ihre Köpfe zusammenstecken, klettern die Tiere rasch vom einen zum anderen." Eine weitere Übertragungsmöglichkeit ist das gemeinsame Benutzen von Kopfbedeckungen, Pölstern, Decken, Haarbürsten, Kuscheltieren und Co.
Was ist zu tun?
Wenn Läuse vorhanden sind, wäscht man als erstes am besten die Haare mit einem Läuseshampoo. "Geeignete Mittel aus der Apotheke, vor allem jene mit Silikonölen, sind für Menschen ungefährlich", weiß Berger. "Sie blockieren die Atmungsorgane der Läuse und ersticken die geschlechtsreifen Tiere innerhalb von wenigen Minuten. Silikonöle, die über Nacht auf dem Haar belassen werden, töten auch die Nissen ab."
Nach der Kopfwäsche sollten die Haare sorgfältig und wiederholt, Strähne für Strähne, mit einem feinzinkigen Nissenkamm durchgekämmt werden. "Nissen haften fest am Haar und können nicht einfach abgestreift werden. Bei besonders hartnäckige Nissen kann es nötig sein, sie mit den Fingernägeln herauszuziehen. Entlausen ist mühsam, aber wenn man es einmal ordentlich macht, hat man schnell wieder Ruhe vor den lästigen Tierchen." Bevorzugte Aufenthaltsstellen der Kopfläuse sind übrigens Schläfen, Ohren- und Nackengegend.
Hat ein Familienmitglied Läuse, ist es nicht notwendig die gesamte Familie einer Lausbehandlung zu unterziehen. "Es ist jedoch sinnvoll die gesamte Familie mit einem Läusekamm zu untersuchen. Sind mehrere Familienmitglieder betroffen, sollten alle möglichst gleichzeitig behandelt werden. Nach der Behandlung ist eine regelmäßige Kontrolle empfehlenswert, denn die erfolgreiche Entlausung schützt nicht vor neuerlicher Ansteckung."
Die Umgebung nicht vergessen!
Besonders wichtig ist auch Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Hauben, Kuscheltiere etc. mit 60 Grad zu waschen. Weitere Möglichkeiten: Die Utensilien einfrieren oder für zwei bis drei Tage in einen luftdichten Beutel geben. Ohne Blutnahrung überleben Kopfläuse nämlich nur etwa 48 Stunden.
Prozedere wiederholen!
Acht Tage nach der ersten Lausbehandlung sollte das Prozedere wiederholt werden. "Nach acht Tagen schlüpft die nächste Larvengeneration eventuell überlebender Nissen. Eine zweite Behandlung ist deshalb sehr wichtig", sagt die erfahrene Pharmazeutin.
"Kontrollieren Sie den Kopf erneut auf Nissen. Vor allem bei Anwendungsfehlern der Präparate kann es sein, dass Nissen lebensfähig bleiben und einen erneuten Kopflausbefall verursachen. Um ganz sicher alle Parasiten zu entfernen, werden die Haare vom Nacken her in kleine Büscheln geteilt und einzelne Haare mit noch anhaftenden Nissen nahe der Wurzel abgeschnitten. Diese Methode ist sehr zeitaufwendig, hat sich in der Praxis aber bewährt."
Kein Zeichen mangelnder Hygiene
Dass Läuse ein Zeichen mangelnder Hygiene sind, ist ein Irrglaube, denn wirklich schützen kann man sich vor Kopflausbefall nicht. Wichtig ist aber, den Ursprung der Verlausung festzustellen. Deshalb sollten Lehrer und Kindergärtner umgehend von einem Läusebefall informiert werden.
"Im Allgemeinen sind Läuse zum Glück nur lästig, aber harmlos. In unseren Breitengraden sind sie in der Regel keine Krankheitsüberträger", sagt Berger.


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