Faire Job-Chancen für psychisch Kranke

Theodora Eichinger | Foto: BRS
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SCHÖNAU (sa). Wege aufzeigen und gemeinsam Möglichkeiten erarbeiten: Der Verein Immanuel versucht, Menschen mit psychosozialen Benachteiligungen am Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen so ein Stück Lebensqualität zu schenken. Mit Erfolg. „Psychische oder psychosoziale Beeinträchtigungen sind Krankheiten. Leider sind sie nicht so anerkannt wie etwa Krebs oder ein Herzinfarkt“, klagt Theodora Eichinger, Geschäftsführerin des Vereins, über die fehlende Toleranz. „Viele vergessen, dass es jeden treffen kann, auch einen selbst. Man sollte die Betroffenen unterstützen und ihnen nicht aus dem Weg gehen.“ Bewusstseinsbildung ist eine wichtige Aufgabe des Vereins. „Wir sind Menschen, die auch wie Menschen behandelt werden sollen“, fordert Gertraud Pointner, die seit vielen Jahren vom Verein Immanuel betreut wird und so ihr Leben wieder in den Griff bekommen hat. Sie ist trockene Alkoholikerin und Epileptikerin.
Psychosoziale Beeinträchtigung - was heißt das überhaupt? Betroffen sind Menschen, die an einer Depression, an Schizophrenie, Burnout, anderen psychischen Krankheiten oder einer Suchterkrankung leiden.

Ein steiniger Weg
Vom ersten Kontakt bis zur fixen Arbeitsstelle ist es oft ein langer, steiniger Weg, für dessen Ziel es sich jedoch zu kämpfen lohnt. Im Erstgespräch werden die Wünsche, Ziele und Stärken der Betroffenen gemeinsam erarbeitet, um eine passende Arbeitsstelle in der Region zu finden. „Regionalität ist uns wichtig. Wir arbeiten eng mit allen Bürgermeistern im Bezirk zusammen und können uns stets auf ihre Unterstützung verlassen. So wurden schon viele Brücken zu wichtigen Firmen geschlagen“, freut sich Eichinger über die funktionierende Zusammenarbeit. Danach folgt ein Schnuppertag, ein Arbeitstraining und im besten Fall sogar eine Fixanstellung.
Unternehmer, die psychosozial benachteiligten Menschen eine Chance geben, werden finanziell unterstützt. Außerdem können sie auf die Hilfe des Vereins während des gesamten Arbeitsverhältnisses zählen. „Wir begleiten die Menschen, solange sie unsere Hilfe benötigen“, verspricht die Leiterin.

Gertraud hat es geschafft
UNTERWEISSENBACH (sa). Vor sechs Jahren war Gertraud Pointner noch Alkoholikerin, hatte keine Arbeit und keine eigene Unterkunft. Mit Hilfe des Vereins Immanuel konnte sie sich aus ihrem schwarzen Loch retten. Heute strahlt Gertraud wieder und hat große Pläne: „Wenn Menschen eine Chance bekommen, können sie sich ändern.“ Im Herbst beginnt sie ihre Ausbildung zur Heimhilfe. Den Verantwortlichen des Vereins ist sie sehr dankbar. Noch heute steht sie mit ihnen in Kontakt, denn sie geben ihr Sicherheit. „Ich werde noch wegen meiner Vergangenheit gemieden“, sagt sie traurig, „obwohl es die alte Gertraud nicht mehr gibt“.

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