Sebastian Rameder: der dreifache Wirt

- Von links: BBK-Obmann Josef Mühlbachler, Sebastian Rameder, BBK-Dienststellenleiter Johannes Gahleitner und BBK-Forstexperte Bernhard Anderl.
- hochgeladen von Roland Wolf
KÖNIGSWIESEN. 2016 werden Herbert und Brigitte Rameder ihren erfolgreichen Gastronomiebetrieb in Mönchdorf an ihren Sohn Sebastian übergeben. Dann ist der heute 25-Jährige auch offiziell der Chef und damit dreifacher Wirt – denn Landwirt und Forstwirt ist er heute schon.
Sebastian Rameder besticht durch eine unglaubliche Vielseitigkeit und Begeisterungsfähigkeit. Er ist keiner, der halbe Sachen macht. Egal ob bei seinem landwirtschaftlichen Engagement oder beim Bau eines 3D-Parcours für Bogensportler. Derzeit absolviert er die Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister. "Ein Motorsägengrundkurs in Gmunden hat mein Interesse geweckt", sagt der Absolvent der Tourismusschule in Bad Leonfelden.
Der Betrieb Rameder verfügt über 15 Hektar Wald. Mit seinem Vater war Sebastian schon seit klein auf unterwegs, um Durchforstungsarbeiten zu erledigen. "Aber wir haben das eigentlich immer mit wenig System gemacht", sagt Rameder. Bezirksbauernkammer-Obmann Josef Mühlbachler kennt die Problematik: "Früher war der Bauernwald die 'Eiserne Sparkasse'. Wenn man Holz für den Eigenbedarf oder Geld gebraucht hat, wurden Bäume gefällt." Oft passierte das ziemlich willkürlich.
Nicht mehr so bei den Rameders. Sebastian ließ sich parallel zu seiner Ausbildung von Forstexperten der Bezirksbauernkammer Freistadt beraten. Gemeinsam wurde ein so genannter "Waldwirtschaftsplan" erstellt. Dadurch lernte er seinen Wald besser kennen und weiß jetzt über den aktuellen Zustand des Bestandes bestens Bescheid. Im Waldwirtschaftsplan sind alle nötigen Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität und Qualität des Waldes schriftlich festgehalten. Die Waldbesitzer kennen die anfallenden Holzmengen in der Durchforstung und Endnutzung sowie die Kosten und Erlöse, die aus der Bewirtschaftung in den nächsten zehn Jahren zu erwarten sind. "Für mich ist der Wald jetzt ein Standbein geworden", sagt Rameder. "Und dank Waldwirtschaftsplan kann ich viel stressfreier arbeiten."
"Die Größe eines Betriebs ist nicht wesentlich", sagt Bernhard Anderl, Forstexperte bei der Bezirksbauernkammer Freistadt. "Es geht um die Liebe zum Wald und die Art der Bewirtschaftung." Pro Jahr wird im Bezirk Freistadt für rund 250 Hektar Wald ein Waldwirtschaftsplan erstellt. Arbeit gibt es weiterhin genug, denn Freistadt ist der bauernwaldreichste Bezirk in ganz Oberösterreich. Ein Plan, so Anderl, sei für alle Waldbesitzer empfehlenswert.
Die Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister besucht Sebastian Rameder mit 16 weiteren Kollegen übrigens zur Hälfte in Gmunden und zur Hälfte in Freistadt. Wenn den Lehrgang alle 17 positiv absolvieren, darf sich der Bezirk über insgesamt 81 Forstwirtschaftsmeister freuen.


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