Unterhaus-Legenden
Leo Kiesenhofers 3.000-Schilling-Tor

Ein Mühlviertler im Innviertel: Leo Kiesenhofer ist Sicherheitsverantwortlicher bei der SV Ried. | Foto: SV Ried
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  • Ein Mühlviertler im Innviertel: Leo Kiesenhofer ist Sicherheitsverantwortlicher bei der SV Ried.
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(von Sarah Pum)

Der einzige Treffer, den Leo Kiesenhofer in der 1. Bundesliga erzielte, kam einen Wirt ganz schön teuer zu stehen.

GUTAU, RIED/I. Leo Kiesenhofer (53) schaffte das, wovon viele junge Talente jeden Tag träumen: Er war Profi in der Österreichischen Fußball-Bundesliga. Der Weg dorthin war ein langer. Als junger Bursche trat der Prandegger (Gemeinde Schönau) der DSG Union Gutau bei. Von dort ging es 1989 zu Austria Tabak in Linz. Danach folgte ein kurzes Gastspiel beim Lask und ein halbes Jahr später lief Kiesenhofer wieder für Gutau auf. Im Jahr 1991 wechselte der zum Verteidiger umgelernte Stürmer ins Innviertel. Profi war er aber noch keiner und musste deswegen jeden Tag zwischen Linz, wo er arbeitete, und Ried pendeln. Nach vier Jahren in der 2. Liga stieg Kiesenhofer mit Ried in die Bundesliga auf und wurde endlich Profi. „Der Aufstieg in die Bundesliga 1995 versetzte ganz Ried in Volksfeststimmung“, erinnert er sich. „Der Ausnahmezustand hielt fast zwei Jahre an.“ Dass das erste Heimspiel vor 10.000 Zuschauern mit 2:1 gegen Rapid gewonnen werden konnte, setzte dem Freudentaumel die Krone auf.

Fettes Taschengeld vom Wirt

In seinen 157 Spielen für die SV Ried gelang ihm zwar nur ein Tor, doch hinter diesem Treffer steckt eine bemerkenswerte Geschichte. Damals wohnte der gelernte Elektriker in einem Gasthaus in der Nähe von Ried. Vor jedem Spiel ging Kiesenhofer eine freundschaftliche Wette mit dem Wirt ein. „Sollte ich ein Tor erzielen, musste er mir 100 Schilling geben“, schmunzelt der Ex-Gutau-Kicker. „Traf ich nicht, schuldete ich ihm zehn Schilling.“ An diesem Tag aber erhöhte der Wirt seinen Einsatz auf 3.000 Schilling. Das Spiel gegen Sturm Graz endete 2:2 und zusätzlich zu einem Punkt gegen den damaligen Champions-League-Teilnehmer bekam Kiesenhofer noch ein großzügiges Taschengeld vom Wirt.

"Waren eine super Mannschaft"

An die Zeit in Gutau denkt er noch gerne zurück. „Wir waren eine super Mannschaft, die heute sicher weiter oben spielen würde“, erzählt der Sicherheitsverantwortliche der SV Ried. Viel zu selten hat er Zeit, seine ehemaligen Gutauer Mannschaftskollegen zu sehen. Einmal im Jahr reist dafür eine kleine Gruppe an Funktionären der DSG Union Gutau nach Ried und schaut sich mit ihm gemeinsam ein Spiel der SV Ried in „seinem“ Stadion an. Coronabedingt fiel das Treffen in diesem Jahr aus. Generell findet Kiesenhofer es schade, dass zurzeit keine Fans im Stadion sein dürfen. „Der Fußball lebt von Emotionen und ohne die Fans fehlt es an den großen Momenten“, bedauert er die aktuelle Situation.

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