Ein Bier zu viel

Ich würde sagen, wir kennen uns schon eine Ewigkeit, andere würden sagen, dass ein paar Tage noch nicht ausreichen, um von einer guten Freundschaft sprechen zu können. Trotzdem Ferdl, Friedl und ich sind schon ein eingespieltes Team und können jeden Gedanken dem anderen von den Augen ablesen.

Eigentlich begann der heutige Tag wie jeder andere. Wir trafen uns in der Küche und überlegten, wo wir mit geringem Aufwand möglichst viel zu essen und zu trinken bekommen könnten. Dies klingt jetzt vielleicht schwerer als es ist, denn für uns, "Die Genialen Vagabunden" fällt immer was ab.
Das wir hier keine Miete zahlen und auch nicht gefragt haben, ob wir einziehen dürfen, spielt eigentlich keine Rolle, denn wir beschweren uns auch nicht, was uns jeden Tag aufgetischt wird.

Heute war aber etwas anders, denn als wir Drei noch den Frühstückstisch beobachteten und auf die Reste spekulierten, wurde schon lautstark über irgendwas diskutiert und mit den Händen gestikuliert.
Ferdl ließ sich davon aber nicht beeindrucken, und sagte ständig, "Das Obst muss ich haben, das Obst muss ich haben!"
Gut, dass Friedl und ich, Ferdl zurückhalten konnten, um ihn so vor einer Dummheit zu bewahren.
"Wenn wir uns jetzt zu viel herausnehmen, fliegen wir hier hochkantig raus und vielleicht kommt ja noch was Besseres", beruhigte ich ihm.
Ich sollte recht behalten, denn schon bald wurden im ganzen Haus Gläser mit einer gelblichen Flüssigkeit aufgestellt. Der Duft verteilte sich überall und schon bald konnten wir Ferdl nicht mehr festhalten und er machte sich beflügelt auf, von dem Nektar zu kosten.
Ferdl schrie, "Das ist der Wahnsinn, es schmeckt köstlich und es macht einem ganz schwummrig, einfach toll!"

Irgendwie konnte ich dem neuen Frieden nicht ganz trauen, denn sonst war man hier nicht so freigiebig mit Leckereien. Als ich mir noch meine Gedanken darüber machte, war Friedl auch schon weg und rief ebenfalls aus einer anderen Ecke, wie toll es hier auf einmal ist.
"Wir brauchen uns keine Sorgen mehr über die Zukunft zu machen, hier ist es ab heute wie im Schlaraffenland", hatte Friedl zu vermelden.
Ich machte mich auf zu Ferdl und kostete ebenfalls.
Was soll ich noch weiter sagen, ein Traum, der zu überbieten einfach nicht geht.

Der gelbe Nektar war Bier und die berauschende Wirkung hinterließ bei Ferdl bereits beträchtliche Spuren. Das Gehen fiel ihm schwer und mehrmals tauchte er kopfüber in das begehrliche Getränk ein.
Aus gebührlichem Abstand sah ich mir dieses Schauspiel an, genoss ebenfalls den feinen Saft und merkte alsbald, dass sich Friedl schon nicht mehr rührte.
Ich bemühte mich einen halbwegs verständlichen Satz herauszubekommen, doch es klappte nicht mehr und meine Gliedmaßen wurden schwer.
Als ich wieder zu Ferdl schaute, sah ich ihn auch nur mehr an der Oberfläche treiben. Ich wollte ihn retten, kippte und stürzte kopfüber ins trübe Nass.
Beim Versuch wieder rauszuklettern, trank ich immer mehr und bald schon gab ich es auf mich zu wehren und hörte beim Ertrinken nur noch: "Sauber, wieder einer weniger!"

Was will uns nun diese Geschichte sagen?

1) Wer keinen Alkohol verträgt, soll es lieber lassen!
2) Man sollte sich immer auf seinen eigenen Verstand verlassen und nicht blindlinks den Freunden hinterherrennen

und zu guter letzt

3) Man soll als Fruchtfliege nie die Gerissenheit von Menschen unterschätzen.

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