Schwerpunkt Gesundheit
Gut versteckt und viel zu viel: "Zucker"
Ein Streifzug durch den Vorratsschrank zeigt, es gibt kaum noch Lebensmittel, die frei von Zuckerzusätzen sind.
GÄNSERNDORF. "Eine Ernährungsweise mit Fertigprodukten steht definitiv mit Stoffwechselerkrankungen in engem Zusammenhang", so Ernährungsexpertin Marianne Thuy aus Deutsch-Wagram, "deswegen mein Rat, selbst backen und den Zucker dabei gezielt einsetzen.
Der Lebensmitteleinkauf sollte also mit prüfendem Blick erfolgen. Besonders da, wo der Zucker am wenigsten vermutet wird, nämlich in Fertigmenüs, pikanten und den vermeintlich gesunden Lebensmitteln, ist er zu finden. "Dem kann entgehen, wer frisch kauft und selbst verkocht", informiert Thuy. "Von chemischen Zuckeralternativen rate ich ab, sie greifen die Darm-Mikroben an, was wiederum Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Mein liebster Zuckerersatz ist der heimische Honig. Er liefert zusätzlich viele gesunde Nährstoffe wie Antioxidantien und entzündungshemmende Enzyme und zählt, bewußt verwendet zum gesunden Genuß".
Bewegungsarmut
Die üblichen Haushaltsmengen des Zuckers im ausgewogenen Ernährungsplan sind leicht verträglich, sie aber schleichend, über Jahre hinweg in fertigen Produkten zu sich zu nehmen lässt uns allmählich krank werden.
Wir bewegen uns allesamt viel zu wenig um das an Energie, was uns der Zucker liefert, auch zu verbrauchen", erklärt die Ernährungsspezialistin Marianne Thuy. "Stoffwechselerkrankungen wie Insulinrsistenzen, einer Vorstufe der Typ-2-Diabetes sowie Gewichtsanstieg sind somit vorprogrammiert. Die Körperzellen reagieren immer weniger sensibel auf das Hormon Insulin. Der Zucker kann nicht mehr in die Zellen befördert werden und verbleibt somit im Blut, was zu Folgeerkrankungen führt".
Fehlendes Hormon
Anders beim Diabetes Typ 1, wo die Bauchspeicheldrüse genetisch bedingt kein oder zu wenig des lebenswichtigen Hormons Insulin produziert.
„Mein Leben und auch das meiner Familie wurde durch Diabetes umgekrempelt“, erzählt Hans Waidmann aus Gänserndorf. Bei ihm wurde die Stoffwechselerkrankung vor 43 Jahren diagnostiziert. „Damals lernte ich meinen Blutzucker mittels Farbkarte zu analysieren, der Wert wurde händisch in Tabellen eingetragen. Gegessen wurde kohlehydratarm und das zu fixen Zeiten, gespritzt wurde Rinderinsulin“, erinnert sich Waidmann.
Ein Aufwand in alle Richtungen für den ehemaligen, jobbedingt immer wieder im Ausland verweilenden IT-Fachmann. "Mit der heutigen, digitalen, alles aufzeichnenden Sensormessung, hat mein Leben sehr an Qualität gewonnen. Insulin wird nach Bedarf gespritzt und damit auch die Möglichkeit, den Blutzuckerwert in einem möglichst normalen Bereich zu halten, wesentlich erleichtert".
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