Online-Diskussion
Ornithologe, Politik und Asfinag einig: Die S 8 kann gebaut werden
MARCHFELD. Die lange Geschichte der Marchfeldschnellstraße S 8 ist wieder um ein Kapitel reicher. Im Rahmen einer Online-Diskussion auf Youtube berichteten Experten über den Status quo des Straßenprojekts, dessen Planung und rechtliche Verhandlung sich über Jahre hinzieht.
Im Gespräch: Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher, Landschaftsökologe Thomas Knoll und Triel-Experte Rainer Raab. Landtagsabgeordnter René Lobner moderierte die Diskussion.
Der Knackpunkt der Verhandlungen ist der in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht Triel, der entlang der geplanten S 8-Trasse brütet. Dem gegenüber stehen täglich 30.000 Pkw und 3.000 Lkw auf der B 8. Doch Raab sagt überraschend klar in der Diskussion: "Es ist keine Entweder-oder-Diskussion, beides ist möglich, ein Triel-Schutzgebiet und die S8. Denn der Vogel ist nicht standorttreu, kann also gelenkt werden."
Insgesamt waren die die Diskussionsteilnehmer einig: Die S 8 muss gebaut werden, um die Bevölkerung vom Durchzugsverkehr zu entlasten und den Wirtschaftsstandort Marchfeld attraktiver zu machen.
Entscheidung vor Weihnachten
Die Entscheidung liegt beim Bundesverwaltungsgericht, Lobner rechnet mit einem Urteil noch vor Weihnachten und resümiert nach der Diskussion: "Die Gespräche haben gezeigt: Mit ein bisschen Willen kann das Projekt umgesetzt werden."
Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS, ist andere Meinung. Er bezeichnet Raab und Knoll als "Experten im Sold von Land und Asfinag" und ihre Stellungnahmen als "tendenziöse Desinformation".
Rehm zweifelt die Verkehrszahlen an weist einmal mehr auf Umfahrungen als einzig mögliche Lösung hin, eine Darstellung, der wiederum Schleritzko widerspricht: "Umfahrungen müssten wie die S 8 vierspurig sein und führten durch das gleiche Planungsgebiet."
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