Kriminalstatistik
So kriminell ist Gänserndorf
BEZIRK. Aus der Sicht von Polizei-Chefinspektor Gerald Reichl, hat sich die Kriminalitätsstatistik im Bezirk Gänserndorf im Gegensatz zur Gesamtstatistik Niederösterreich etwas verschlechtert.
In fast allen Abschnitten des Strafrechtes haben sich die Zahlen zum Nachteil verändert.
Körperverletzungen: Um Leib und Leben
Hier muss man laut Chefinspektor Reichl zwischen Körperverletzungen, welche bei Verkehrsunfällen herbeigeführt wurden und jenen, welche bei Raufereien etc. entstanden sind unterscheiden.
Bei den Verkehrsunfällen gab es bei den Verletzungen einen Anstieg von 226 auf 259 Anzeigen. Laut Statistik wurden von 259 Körperverletzungen 204 von Österreichern begangen, wobei aus der Statistik nicht ersichtlich ist, ob es dabei auch Immigrationshintergrund gibt. Die restlichen Delikte teilen sich bosnische, afghanische, serbische und türkische Staatsbürger. Also pro Nation im Schnitt 15 Körperverletzungen.
Bei den Klärungen konnte der Bezirk Gänserndorf aber zulegen und 501 Delikte von den 531 klären.
Polizei Gänserndorf achtet auf Jugendkriminalität
Vom Bezirkspolizeikommando Gänserndorf wird besonders im Bereich einiger Schulen, soweit das mit den vorhandenen und speziell ausgebildeten Beamten möglich ist, im Jugendbereich daran gearbeitet, dass diese Delikte weniger werden. Aber auch hier sind Grenzen gesetzt und an die Verantwortung der Eltern appelliert werden. "Wie sonst ist es möglich, dass mittels Handy auf den jeweiligen Sozialen Netzwerken im jüngsten Kindesalter, ich spreche hier von 10-jährigen und jünger, schon Mobbing oder Verhetzung betrieben wird, Vergehen nach dem Verbotsgesetz durch Weitergabe von Abzeichen und Symbolen des Naziregimes gesetzt werden oder, ein Thema etwas später, Pornografische Videos Unmündiger verbreitet werden", sagt Gerald Reichl.
Diebstahl und Internetkriminalität
Entgegen dem Trend in Niederösterreich hatte man im Bezirk Gänserndorf einen Anstieg von 2195 Delikten im Jahr 2017 auf 2228 Delikte im Jahr 2018 zu verzeichnen. Das ist ein Plus von 33 Delikten.
Wo sind diese zu suchen? Bei allen Paragrafen, außer dem einfachen Diebstahl gab es Rückgänge, nur bei § 127 StGB (Diebstahl) hatte die Polizei einen Anstieg von 32 Anzeigen (hier besonders der Taschendiebstahl und der Diebstahl von Buntmetall, sprich Kupfer), ebenso bei den Betrugsanzeige, hier besonders bedingt durch den Anstieg der Cyberkriminalität.
Bei Diebstählen durch Einbruch oder mit Waffen (§ 129 StGB) konnte man jedoch einen Rückgang verzeichnen.
Dennoch liegt in den Bereichen der Einbruchsdiebstähle in Gewerbebetriebe, in Kraftfahrzeuge, in Wohnhäuser und Wohnungen, sowie bei den Taschen- und Trickdiebstählen ein Anstieg vor, wenn auch nicht sehr groß.
Rückgänge gab es dafür unter anderem bei den Diebstählen von KFZ und Fahrrädern. Die Klärungsquote lag bei den Eigentumsdelikten bei 28,6 Prozent, damit um 1,2 Prozentpunkte höher als 2017. Aufgrund der Verlagerung der Täter auf das Internet, kann aber davon ausgegangen werden, dass die Klärungsquote für 2019 noch abfallen könnte, da diese Täterschaft kaum, wenn überhaupt, auszuforschen ist.
Eigentumskriminalität
Im Bereich der Eigentumskriminalität werden vom BPK Gänserndorf, Chefinspektor Reichl und weiteren Mitarbeitern Vorträge hinsichtlich Einbruchskriminalität, Betrugskriminalität, Cyberkriminalität und Sicherheit in den Besten Jahren kostenlos angeboten.
Dass sich aber hier schon etwas getan hat, zeigt gerade der Bereich des Einbruchsdiebstahles in Wohnobjekte. Im Jahre 2009 ereigneten sich im Bezirk Gänserndorf noch 336 Einbruchsdiebstähle, im Jahr 2018 waren es 116. Dass die Präventivarbeit aber auch Wirkung zeigt, bringen die Zahlen zum Ausdruck: bei etwa 50 von 116 Einbruchsdiebstählen blieb es beim Versuch, das heißt, der Täter gelangte nicht ins Objekt oder aber erlangte keine Beute.
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