WKO
Zusammenarbeit gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel

Bezirksstellenobmann Andreas Hager und Bezirksstellenleiter Philipp Teufl. | Foto: Bendl
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Laut dem Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Gänserndorf Philipp Teufl liege die Arbeitslosenquote im Bezirk Gänserndorf als "Spitzenreiter im negativen Sinn" im vorderen Mittelfeld. Gleichzeitig fehlen aber auch dringend benötigte Fachkräfte in den heimischen Betrieben.

BEZIRK. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk sei laut Wirtschaftskammer Gänserndorf Bezirksstellenobmann Andreas Hager auch ein strukturelles Problem. Es sind mehrere Themen, die hier zusammenspielen: "Wir haben zwar einige große Arbeitgeber, aber ein bis zwei ganz große Fische wären für den Bezirk schon von Vorteil", meint Hager. Anfragen großer Betriebe, die sich im Bezirk ansiedeln wollen, fehlen allerdings momentan noch.
Ein weiterer Punkt, der immer wieder Thema ist, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade Frauen sind hier weiterhin im Nachteil. Betriebliche Kinderbetreuung lasse sich nur in größeren Betrieben umsetzen, die im Bezirk eben fehlen. Für Mütter sei das Zeitfenster meist zu gering, um weitere Arbeitswege anzutreten oder Jobangebote mit längeren Arbeitszeiten überhaupt erst annehmen zu können. Teufel gibt zu bedenken: "Arbeitskräfte müssen mobiler und zeitlich flexibler werden, damit die Vermittlungsmöglichkeiten erweitert werden können." 

Lehre gegen Fachkräftemangel

Auch die fehlende Mobilität sei mit ein Grund für den Fachkräftemangel, jedoch bei weitem nicht das einzige Problem. Um entgegenzuwirken, wird von Seiten der WKO die Lehre forciert. Hager ist sicher:

"Für Eltern hat die Lehre an Schrecken verloren. Sie bietet heute weit mehr Chancen als früher. Auch von Seiten der Betriebe hat ein großer Qualitätssprung stattgefunden. Die Zeiten, in denen die einzige Aufgabe der Lehrlinge war, den Boden kehren, ist längst vorbei. Eine Fachausbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit."

Außerdem hätten Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, weniger mit Fachkräftemangel zu kämpfen. "Die Firmenkultur muss allerdings bereit sein, die Ausbildung der Lehrlinge mitzutragen."

Teufl setzt bei der Aufarbeitung der Divergenz von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel auf die Zusammenarbeit von Politik, AMS und WKO. Von Seiten der WKO Bezirksorganisation werden schon bestehende Betriebe in allen wirtschaftlichen Belangen beratend unterstützt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, aber auch, um die Betriebe selbst am Leben zu erhalten.

Energiekrise als neue Herausforderung

Viele Betriebe haben es auch weiterhin nicht leicht. Der Coronakrise folgt die Energiekrise. Speziell die Gastronomie ist weiterhin betroffen und pfeift laut Teufl mittlerweile aus dem letzten Loch. Gestiegene Energiepreise und Lebensmittelkosten erschweren das monatliche Durchhalten.

"Hier ist es wichtig, dass die Förderprogramme Energiekostenzuschuss 1 und 2 zeitnah umgesetzt und ausbezahlt werden. Der Puffer bei einigen Betrieben ist nicht mehr groß genug, um die nächste Krise stemmen zu können",

meint Teufl. Solche Krisen verlangen den Betrieben viel ab.

"Allerdings gab es noch nie eine Krise, in der eine ganze Branche gleich betroffen war. Gerade während Corona haben zahlreiche Betriebe die Zeit genutzt, um sich neu zu positionieren oder an der Online-Präsenz zu arbeiten. Auch die Gastronomie ist zum Teil sehr kreativ geworden, was zwar nicht viel am Umsatz geändert hat, die Kundenbindung wurde dadurch jedoch erhalten",

erzählt Teufl. Bleibt zu hoffen, dass auch diese Krise mit gemeinsamer Kraft aller Beteiligten gemeistert wird.

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