Hohenruppersdorf will mobil aus der Krise gehen

Ordination geschlossen: Bürgermeister Hermann Gindl sucht nach einer Lösung für Hohenruppersdorf.
  • Ordination geschlossen: Bürgermeister Hermann Gindl sucht nach einer Lösung für Hohenruppersdorf.
  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

HOHENRUPPERSDORF (up). Arzt weg, Volksbank weg. Mit einem Schlag ist die Infrastruktur in Hohenruppersdorf reduziert. Zu Beginn des Jahres gab die Volksbank bekannt, mehrere Filialen im Bezirk zu schließen, der praktische Arzt Ahmad Nischaburi verkündete, nach nur einem Jahr mit Ende März seine Ordination zu schließen.
Der Allgemeinmediziner ordiniert in Bad Pirawarth, Klein-Harras und Hohenruppersdorf, hier hatte er drei Stunden pro Woche geöffnet. "Zu wenig Patienten und zu hohe Betriebskosten waren der Grund für seine Entscheidung", teilt Bürgermeister Hermann Gindl mit, der diese nicht nur wegen der Lücke in der medizinischen Versorgung bedauert. Immerhin hatte die Gemeinde vor einem Jahr, als Nischaburi die Ordi übernahm, 10.000 Euro in die Erneuerung der Arzt-Räume investiert.
Nischaburi hat nun in Bad Pirwarth die Ordi-Zeiten verlängert und betont. "Ich mache nach wie vor Hausbesuche, wenn ein Patient etwas braucht, bin ich in fünf Minuten da."
Neue Wege der Mobilität sind für Gindl die Lösung der Probleme. "Die technischen Anforderungen werden für Mediziner immer größer, diesen Standard kann kein Arzt an drei Standorten aufrechterhalten", kann er Nischaburis wirtschaftliche Argumentation nachvollziehen. Egal ob dessen Haupt-Ordi in Bad Pirawarth, die Apotheke in Groß-Schweinbarth, das Spital Mistelbach oder die vom Bund geplanten österreichweiten Primärversorungszentren: Patienten müssen in Zukunft mobil sein.
Gindl plant daher, einen E-Car-Sharing-Verein zu etablieren und über diesen auch Transport-Dienste mit freiwilligen Fahrern zu organisieren. "Details werden ausgearbeitet, wir wollen auf keinen Fall Nahversorger oder Transportunternehmer wirtschaftlich gefährden", stellt der Ortschef klar.

Teures Bargeld

Mit der Volksbank verschwindet auch der einzige Bankomat im Ort. Die Alternative ist ein Geldautomat, der von einem Bankomatbetreiber installiert wird. Die Mindestanforderung sind allerdings 2500 Abhebungen pro Monat, zu viel für die 1000-Einwohner-Gemeinde. "Die Gemeinde müsste für jede fehlende Abhebung 50 Cent zahlen, das sind hochgerechnet 10.000 Euro im Jahr", kalkuliert Gindl, der als Alternative zum teuren Bankomat im Ort das oben genannte Mobilitätsprojekt ins Spiel bringt. Immerhin: Bei Nahversorger, Trafik, Lagerhaus und Gasthaus kann auch mit Karte bezahlt werden.
In Schrick bei Gaweinstal (Bezirk Mistelbach) ist die Gemeinde in einer ähnlichen Situation. Hier hat man sich im Dezember 2016 dazu entschlossen, einen Bankomat zu installieren. "Wir haben das Gerät beworben und hoffen, dass eine positive Ortsdynamik entsteht", sagt Bürgermeister Richard Schober. Bisher zählte man 1500 Abhebungen pro Monat, der Probebetrieb soll drei Jahre laufen.

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