Der rot-weiss-rote Weg: Eine kurze Geschichte der 2. Republik
Am Donnerstag, 8. Oktober, findet um 19 Uhr im Gailtaler Heimatmuseum ein Vortrag des bekannten Journalisten und Historikers Peter Huemer zur österreichischen Geschichte statt.
Inhalt
Während die Erste Republik im Allgemeinen als misslungen und gescheitert gilt, gilt die Zweite Republik als geglückt. Als zentrale Ursache dafür wird ein Lernprozess der beiden großen Lager gesehen, des christlich-konservativen und des sozialdemokratischen, ausgelöst durch den Schock der nationalsozialistischen Herrschaft. Parallel zur – auch durch die alliierte Besatzung – erzwungenen holprigen Verständigung der beiden Lager des Bürgerkriegs begann ein Prozess der österreichischen Selbstfindung als neutraler Kleinstaat.
Wie stets beim Nation Building war auch in Österreich dieser Prozess mit zahllosen Geschichtslügen verbunden, falschen Rücksichtnahmen und Unrecht gegenüber Schwächeren. Gleichzeitig war dieses neue Österreichbewusstsein wesentlich an einem Erfolg beteiligt, den niemand für möglich gehalten hätte: dass aus einem bitterarmen teilzerstörten Kleinstaat 1945 bereits 1980 einer der reichsten Staaten der Erde geworden war. Und bemerkenswert ist auch, dass es bis heute gelungen ist, dieses Niveau zu halten – wobei allerdings einige Indizien zurzeit auf eine drohende Verschlechterung hinweisen.
Eine Erfolgsgeschichte also, aber eine mit Brüchen und hässlichen Flecken, die unvermeidlich dazugehören.
Infos unter: 04282/3060
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