L(i)ebenswertes Arnoldstein

Begeisterung zum Brauchtum

Die „Perchtengruppe Monasterium Diabolus“ können sich über große Beliebtheit bei Groß und Klein erfreuen.

ARNOLDSTEIN. Wenn der Winter kommt, beginnt auch die Zeit der Krampusse und Perchten wieder. So sind auch die „Perchtengruppe Monasterium Diabolus“ wieder „auferstanden“. Den Arnoldsteiner Verein gibt es seit 2011 mit derzeit rund 15 Mitgliedern. Auch hinter dem Namen gibt es eine Bedeutung, wie Obmann Patrick Paul verrät: „Der Name Monasterium Diabolus ist lateinisch und bedeutet übersetzt Kloster Teufel. Die Namengebung erfolgte eigentlich aufgrund des Arnoldsteiner Wahrzeichen, der Klosterruine.“ Zu sehen ist die Gruppe die gesamte Perchtensaison über bei rund 15 bis 20 Läufen. Dabei hat sich der Verein auf Kärntner Läufe beschränkt.

Die Maske

Ein wichtiger Bestandteil einer jeder Perchtengruppe ist wohl die Maske selbst. In den meisten Fällen ist diese Maske aus Zirbenholz gemacht. „Es gibt gewisse Schnitzer, wo man einfach sagt, was man haben will. Unter anderem kann man da die Augenfarbe und die Hörne aussuchen. Es gibt aber auch viele, die die Maske einfach gebraucht kaufen. Wir lassen die Maske alle zwei Jahre neu anfertigen“, so der Obmann. Je nach dem, für welche Maske man sich entscheidet, muss man mit 800 oder 900 Euro rechnen, wobei da noch Luft nach oben ist. „Bei uns muss man für die gesamte Ausstattung rund 2.500 Euro pro Kopf rechnen“, fügt Paul hinzu.

Maskenausstellung

Vor kurzem fand in der Fabrik Saak eine Maskenausstellung statt, wo man auch die Masken der Monasterium Diabolus betrachten konnte. Dabei werden verschiedene Gruppen eingeladen um ihre Masken zu präsentieren. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Meistens werden die Masken anhand von Schaufensterpuppen präsentiert. Manche Leute haben auch eigene Hintergründe und Dekorationen, um die Masken auszustellen. „Die Ausstellung ist meistens auf drei Tage aufgeteilt. Da können die Leute in Ruhe durchspazieren, ohne dass ein Krampus herumläuft, ohne dass die Kinder Angst haben müssen, und sich dabei die verschiedenen Masken anschauen“, so der Obmann. Bei der Ausstellung in Saak waren heuer rund 20 Vereine mit dabei.

Begeisterung zum Brauch

Um sich als Percht oder Krampus zu verkleiden und bei den verschiedensten Läufen dabei zu sein, braucht es eine Leidenschaft dahinter. „Ich glaube ich kann für mehrere Sprechen, wenn ich sage, dass wir von Klein auf von diesem Brauch begeistern waren. Ich hatte immer großen Respekt von den Krampussen, wollte aber trotzdem immer in der ersten Reihe stehen. Aus diesem Grund machen das wohl alle von uns“, erzählt Paul voller Begeisterung. Als der Obmann seine Lehre begonnen und genügend Geld gespart hat, konnte er beginnen, diesen Brauch der nächsten Generation weiterzugeben. Heute ist auch der Sohnemann voller Begeisterung als kleiner Krampus unterwegs. Die Perchtengruppe Monasterium Diabolus macht auch Hausbesuche und ist dabei bei den Eltern sehr beliebt. Jedes Jahr muss die Gruppe einige Hausbesuche ablehnen, da sich bereits ausgebucht sind.

Schwarze Schafe

Wer selbst schon einen Perchtenlauf besucht hat, hat bestimmt auch mitbekommen, dass sich der ein oder andere Besucher aber auch Krampus nicht ganz unter Kontrolle hat. Manche reißen den Perchten die Maske ab oder schupfen sie. Paul hat hier eine ganz klare Meinung: „Aufpassen muss man immer. Ich muss aber sagen, dass es auf beide Seiten die schwarzen Schafe gibt. Bei uns gibt es bis zum Lauf die Regel, dass man 0,0 Promille haben muss. Man hat einen großen Totenwinkel in der Maske und sieht nur die Hälfte. Es gibt aber auch Läufer, die einfach übertreiben. Es ist von beide Seiten nicht richtig.“

Krampus und Percht

Jedes Jahr aufs Neue gibt es eine große Welle, wenn die ersten Läufe beginnen. Sätze wie „Das hat überhaupt nichts mehr mit dem Brauch zu tun“, hört man zu dieser Zeit immer häufiger. Normalerweise ist es so, dass der Krampus der Begleiter des Nikolos am 5. und 6. Dezember ist. Der Percht hingegen laufen nur in den Raunächten und treiben den Winter aus. „Wir selbst haben heuer den ersten Lauf am 11. November in Thörl-Maglern. Ist vom Brauch her gesehen bestimmt nicht richtig. Es ist aber auch so, dass jeder sehr viel Zeit und Geld in dieses Hobby steckt und natürlich möchte man sich dann auch so oft wie möglich präsentieren“, bedenkt der Obmann.