Gemeinden Sparen
Die Gemeinden setzen den Sparstift an

Christian Hecher, Bürgermeister Marktgemeinde Bad Bleiberg | Foto: Marktgemeinde Bad Bleiberg
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Die Strompreise sind mit der Inflation deutlich gestiegen. Wo sparen unsere Gemeinden Energie ein?

GAILTAL. Die Tarife für Strom sind mit der Teuerung empfindlich in die Höhe geschnellt. Wie belasten die steigenden Stromkosten das Haushaltsbudget der Gemeinden? Und wo setzen die Gemeinden den Sparstift an, um das abzufedern?

Wechsel macht wenig Sinn

Die Marktgemeinde Arnoldstein ist bis 31. Dezember 2022 beim Energieanbieter Kelag unter Vertrag. Momentan bezahlt die Kommune einen fixen Arbeitspreis von 0,1035 Euro je Kilowattstunde zuzüglich Netzkosten. Den Anbieter zu wechseln, ist in der Gemeindestube kein Thema.
Bürgermeister Reinhard Antolitsch begründet den Sachverhalt: „Generell fragen wir in den letzten zehn Jahren immer mehrere Anbieter am liberalisierten Strommarkt an. Aktuell hätte es aber in der volatilen Strommarktsituation keinen Sinn gemacht den Anbieter zu wechseln, da kein alternativer Anbieter ein Angebot abgeben wollte.“ Die Gemeinde hat daher beim bestehenden Anbieter (Kelag) zum optimalen Beschaffungszeitpunkt ein neues Angebot am Spotmarkt der Stromhandelsbörse eingeholt um eine langfristige (drei Jahre) Preissicherheit zu erhalten. „Das haben wir gemacht und rechtzeitig im Gemeinderat beschlossen. Dabei konnte der Preis für die Jahre 2023, 2024 und 2025 mit € 0,25504 je kWh netto zuzüglich Netzkosten erreicht werden“, so Antolitsch.

Photovoltaik forcieren

Angesichts der Teuerungswelle ist man in der Arnoldsteiner Gemeinde auf Sparkurs eingestellt. „Wir sparen in diesem Winter, indem wir auf die Weihnachtsbeleuchtung entlang der Bundesstraße verzichten und auch die Objektbeleuchtungen zeitlich reduzieren werden. Bei unseren E-Tankstellen war es bisher möglich rund um die Uhr kostenlos zu „tanken“. Das werden wir hinkünftig auf jene Zeit reduzieren, in der der Strom aus unseren Photovoltaikanlagen geliefert wird – Sonnenstrom“, sagt der Gemeindechef. Laut Antolitsch wird man weiterhin den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Gemeindeliegenschaften forcieren und so rasch wie möglich die gesamte Straßenbeleuchtung in unserer Marktgemeinde (zirka 600 Lampenstellen) auf LED-Beleuchtung umrüsten.

Liefersicherheit

Auch im Hochtal bekommt man die Teuerungen in sämtlichen Bereichen zu spüren, so auch beim Energieverbrauch. Die Marktgemeinde Bad Bleiberg hat laut Bürgermeister Christian Hecher bis Ende des Jahres noch einen günstigen Gemeindetarif. Der Arbeitspreis liegt bei rund 10 Cent pro Kilowattstunde. "Unser Hauptanbieter ist die Kelag. Zu einem kleinen Teil ist es auch die AAE aus Kötschach-Mauthen, da wir gemeinsam ein Kraftwerk betreiben. Wir sehen in der Kelag einen guten Partner – speziell in Krisenzeiten muss die Liefersicherheit gegeben sein", sagt Hecher, der damit einen eventuellen Wechsel auf einen anderen Anbieter ausschließt.

Einsparungen in Kraft

In der Kommune sind Stromeinsparungen bereits in Kraft und werden auch zukünftig vom Umweltausschuss ausgearbeitet. "Rund zwei Drittel der Straßenbeleuchtung ist bereits auf LED umgestellt – das letzte Drittel sollte zeitnahe folgen. Die Abschaltung beziehungsweise Dimmung der Beleuchtung in den Nachtstunden, eine Reduktion bei der Weihnachtsbeleuchtung in der Gemeinde (beleuchtet wird ausschließlich vom 1. Advent bis zu den Weihnachtsfeiertagen) sind weitere Maßnahmen. Und man setzt auf Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, damit auch Private Einsparungen treffen. Des Weiteren steht eine von der Marktgemeinde Bad Bleiberg initiierte Erneuerbare Energiegemeinschaft in den Startlöchern. Mit Photovoltaikanlagen soll für Bürger, aber auch die Gemeinde selbst günstiger Strom produziert werden.

Bis 60 Prozent einsparen

"Wir haben gerade einen Vertrag für das Jahr 2023 beim Stromanbieter Kelag abgeschlossen", sagt Markus Salcher, Bürgermeister der Gemeinde Kirchbach. Sparen ist in der Obergailtaler Gemeinde angesagt. "Wir stellen die Straßenbeleuchtung sukzessive auf LED um und haben damit bereits eine Ersparnis von rund 30 Prozent erreicht – in weiterer Folge sollen es 60 Prozent werden."

Photovoltaik im Visier

Die Strommengen reduzieren möchte man auch über den Ausbau weiterer Photovoltaikanlagen. "Am Gemeindeamt wurde im Sommer eine Anlage in Betrieb genommen, an der Volksschule ist eine solche geplant, weitere sollen folgen. In den Räumlichkeiten der öffentlichen Gebäude wird in jenen Räumen, die nicht permanent besetzt sind, die Heizung gedrosselt. In der Adventzeit wird das Funkeln und Glitzern dieses Jahr etwas weniger. Die Energiekosten für die Weihnachtsbeleuchtung finanzieren wir, alles andere liegt in der Hand der Vereine. Diesmal wird sie wohl etwas dezenter ausfallen", sagt das Gemeindeoberhaupt.

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