Bezirk Hermagor

Die Wirtschaft im Wandel der Zeit

WKO Bezirksstellenleiter WernEr Plasounig über den wirtschaftlichen Wandel der letzten 25 Jahre.

BEZIRK HERMAGOR. In den letzten 25 Jahren durchlebte die Wirtschaft des Bezirks Hermagor einen Wandel – kein Stein blieb auf dem anderen. „Man hat hauptsächlich in den Tourismus investiert. So kam das Geld in den Bezirk und die Leute hatten eine Arbeit. Man wollte auch die Jugend weiter ausbilden und sie in der Region halten. So ist zum Beispiel dann die HLW entstanden“, sagt sich WernEr Plasounig, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer. Der Trend ging in Richtung Genuss, Erholung und Sport. Auch das Angebot an Beherbergungen wurde kontinuierlich erweitert.

Stabiles Rückgrat

In den 1990er Jahren waren Fabriken im Bezirk, die auf Massenproduktion setzten, noch gang und gäbe. Mit der Zeit verschwanden die klassischen Fabriken und die damit verbundene Schichtarbeit. Stark gestiegen ist die Anzahl der klein- und mittelständischen Gewerbebetriebe. Diese bilden neben dem Tourismus das stabile Rückgrat des Bezirks. Sie sind auch es, die Lehrlinge ausbilden, um künftigen Fachkräften eine Zukunft in ihrer Heimat zu sichern. Mit der Schließung der Modine in Kötschach war dieses Kapitel abgeschlossen“, erinnert sich Plasounig. Die sogenannten verlängerten Werkbänke sind verschwunden und machten Platz für moderne technologie- und innovationsorientierte Arbeitsstätten, die sich auf Tourismus-, Bauwesen, Holz- und Metallverarbeitung und neue IT-Dienstleistung spezialisierten. Heute ist der Bezirk von einer starken Ausprägung des Fremdenverkehrs, des Bau- und Baunebengewerbes sowie vieler solider Dienstleistungsbetriebe gekennzeichnet.

Aufreger im Bezirk

Der Bau des Gailtalzubringers und der Ausbau des Nassfeld zu einem der bedeutendsten Schi- und Urlaubsgebietes brachte zusätzlich vermehrt die Menschen in das Gailtal. „Wie man sieht, hat sich die Wirtschaft im Gailtal ordentlich gewandelt“, so der erfahrene WKO Bezirksstellenleiter. Über die Jahre hinweg blieben Plasounig aber auch einige „Aufreger“ im Gedächtnis. So sorgen die Schließung der Gailtalbahn im Jahr 2016, der Rückbau der Busbuchten 2017 sowie die Hochwasserkatastrophe für Schlagzeilen. „Der Rückbau der Busbuchten was der Hammer. Gottseidank konnten wir das allerdings stoppen“, erinnert sich Plasounig

Positive Entwicklung

Die stets positive wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks spiegelt sich bei Beschäftigung und im Arbeitsmarkt wieder: So bildet der Bezirk überdurchschnittlich viele Lehrlinge aus und weist eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten im Vergleich mit anderen Bezirken auf. Neue Arbeitsmodelle, Glasfaser und das wachsende Bedürfnis der Stadtbevölkerung nach Erholung oder Arbeit im „gesunden Raum“ und ein völlig neues Arbeitsverständnis kommender Generationen bringt neue Entwicklungsmöglichkeiten und Wachstumspotentiale für den Bezirk. „Die Gailtaler sind überaus fleißig und jammern nicht. Das muss in Zukunft noch gestärkt werden“, so Plasounig abschließend.