Gailtal

Ein Trend mit großer Gefahr

Gerade Jugendliche greifen immer häufiger zu den Nikotinbeutel zurück. Doch was ist das eigentlich?

GAILTAL. Die sogenannten „Snus“ oder „Nikotinbeutel“ sind derzeit unter den Jugendlichen ein beliebtes Produkt. Rund ein Drittel der Jugendlichen hat schon mal einen solchen Beutel im Mund gehabt und den Effekt ausprobiert. Viele wissen aber gar nicht, welche Gefahren dieses scheinbar ungefährliche Produkt mit sich bringt. „Das strengere Rauchverbot ließ viele Menschen von der Zigarette zum Nikotinbeutel/Snus wechseln. Der Gebrauch von Zigaretten hat in den letzten Jahren bei den Jugendlichen aber angenommen“, berichtet Eva Maria Adlmann, Leiterin der Suchtprävention Land Kärnten. Der Gebrauch dieser Droge hat eine ähnliche Wirkung wie das Rauchen. Der Nikotingehalt ist aber viel höher. „Es kommen (leider) immer wieder neue Produkte auf den Markt. Um nicht jedes dieser Produkte gesetzlich regeln zu müssen, hat man im Jugendschutzgesetz süchtig machende Substanzen zusammengefasst. Nichtsdestotrotz wäre eine eigene, gezielte Aufklärungskampagne sinnvoll – idealerweise österreichweit. Vielen ist nicht bewusst, wie schädlich dieses Produkt ist. Und sie glauben auch nicht, dass es süchtig macht. Mit dieser Substanz ist wirklich nicht zu spielen“, betont Sozialreferentin Beate Prettner Manche Sportler benutzen Nikotinbeutel auch oftmals als Puschmittel. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat sie auf ihre Beobachtungsliste gesetzt.

Snus und Nikotinbeutel

Auch wenn das Prinzip von Snus und Nikotinbeutel dasselbe ist, sind es nicht die gleichen Produkte. Snus ist eine spezielle Form von Nikotinprodukten, die nicht geraucht werden, sondern im Mund platziert wird. Neben Tabak sind im Snus auch Aromen und Salz beigemischt. Die Aromen täuschen schlicht weg über den schlechten Geschmack hinweg. Die Salze hingegen haben die Funktion, den Tabak dem PH-Wert im Mund anzupassen. Damit können die Schleimhäute die Inhaltsstoffe besser aufnehmen. Der Konsum von Suns ist bis 18 Jahre verboten. Auch der Handel als auch der Verkauf ist in Österreich verboten. Die Nikotinbeutel, die auch in Österreich erhältlich sind, haben kein Tabak enthalten. Der Gebrauch und die Aufmachung dieser Produkte ist dem „Snus“ sehr ähnlich. Beide Produkte werden in Dosen, die kleine Säckchen/Beutel enthalten, zwischen Lippe oder Backe auf das Zahnfleisch gelegt.

Gesundheitliche Aspekte

Auch wenn man die Beutel im Mund kaum sehen kann, haben sie auf den Köper eine enorme Wirkung. Das Risiko davon sollte man nicht unterschätzen. Die kleinen Beutel sind wahre Nikotinbomben, so haben sie eine Wirkung von mehreren Zigaretten. Durch den hohen Nikotingehalt kann es auch sehr schnell zu Abhängigkeit kommen. Vor allem das Zahnfleisch, die Mund-, Hals-, und Magenschleimhäute, Bauchspeicheldrüse, die Zähne und der Kehlkopf werden angegriffen. Vor allem beim Erstkonsum kann es aufgrund des zum Teil sehr hohen Nikotingehaltes zu Überdosierung und Nikotinvergiftung kommen. „Im Bezirk Hermagor haben wir derzeit kein großes Problem mit diesen Produkten. Hier und da erwischt man schon mal Jugendliche mit diesem Produkt, wobei sich das Ausmaß sehr in Grenzen hält“, erklärt Kathrin Horn, Bezirkspolizeikommandantin von Hermagor. Auch in den Hermagorer Schulen sei diese Droge derzeit kein Problem. ""Gleich wie das Rauchen ist auch der Gebrauch von Nikotinbeutel verboten", so Werner Wölbitsch, Direktor der HLW Hermagor.