Lehrlingsausbildung
Lehre ist absolutes Erfolgsmodell

- hochgeladen von Hans Jost
Bewusstseinswandel in der Bevölkerung bringt Lehrberufen Aufwertung und Attraktivität.
GAILTAL (jost). Zum Thema „Lehrlings-Ausbildung“ hat sich die WOCHE im Gailtal umgehört und die Frage aufgeworfen, was sich in den vergangenen Jahren diesbezüglich geändert hat.
Wirtschaftskammer-Obmann
Bäckermeister Hannes Kandolf sieht die Angelegenheit sehr nüchtern, nachdem die Lehre über viele Jahre das Stiefkind unter den Ausbildungsformen war. Jahr für Jahr gingen die Zahlen der Lehrlings-Ausbildung zurück. „Die starke Allianz Eltern-Lehrer war – in guter Absicht – zu lange nur daran interessiert, Kindern und Jugendlichen hauptsächlich attraktive Büro-Jobs, möglichst im Öffentlichen Dienst, als oberste Zielsetzung des Berufsweges darzustellen.“
Fachkräfte Mangel als Resultat
Inzwischen ist das Resultat dieser falschen Strategie bekannt: Es gibt teilweise lange Wartelisten für bestimmte Büro-Jobs, dafür einen leider noch immer rasant steigenden Mangel an wirklichen Experten und Fachkräften in Gewerbe und Dienstleistung. Doch inzwischen hat sich der Trend gedreht; Kärnten’s Lehrlinge sind österreichweit im Spitzenfeld zu finden. Ein absolut zu empfehlendes Top-Modell der dualen Ausbildung ist Lehre mit Matura.
Kandolf: „Diese Leute sind in der Wirtschaft heiß begehrt. Bis zu einem gewissen Grad gilt auch heutzutage noch >Handwerk hat goldenen Boden<.“
Kandolf empfiehlt auch das sogenannte „Berufs-Schnuppern“, damit interessierte junge Leute – abseits vom Hörensagen – die Möglichkeit haben, ihre vermeintlichen arbeitsmässigen Favoriten in der Praxis ein wenig auszukosten, bevor die endgültige Berufswahl fällt. „Wir müssen behutsam sein, denn die globale Industrie überflügelt uns...“
Stefanie Wassertheurer
Die 17-jährige Stefanie aus Feistritz an der Gail steht derzeit bei Bäckerei Kandolf in Hermagor als Konditor-Lehrling im zweiten von insgesamt drei Lehrjahren:
„Ich habe handwerkliches Geschick und war schon als Kind gerne beim Kochen und Backen dabei. Wichtig in diesem Beruf sind Phantasie, Kreativität und Liebe zum Detail. Die Arbeit bringt viele individuelle Herausforderungen und macht große Freude.“
Magdalena Köll
Magdalena ist 23, gebürtige Osttirolerin und wohnt am Presseggersee.
„Meine dreijährige Maler-Lehre bei Ossi Eder ist vorbei, jetzt bin ich bereits im zweiten Gesellen-Jahr. „Ich bin mit sechs Geschwistern in einer Großfamilie in Matrei aufgewachsen. Malen und Pinseln waren für mich schon als Kind Faszination pur. Und nachdem man bei ihr zu Hause keine Mädchen als Maler-Lehringe genommen hat, habei ich erfreulicherweise in Hermagor mein Lieblings-Hobby zum Beruf machen können.“
Marvin Filippitsch
Der 19-jährige Marvin wohnt in Jenig und beginnt derzeit gerade sein viertes Lehrjahr bei Installationen Wiedenig.
„Nach der Hauptschule habe ich vorerst bei einem Fliesenleger und in einer Traktor-Werkstätte geschnuppert, doch die Lehre bei Installationen Wiedenig hat mir vom ersten Tag an voll getaugt. Es macht mir Freude, viel unterwegs zu sein, auf verschiedenen Baustellen, mit ganz verschiedenen Aufgabengebieten. Man kann sage, dass mich Haustechnik fasziniert. Ich habe auch schon Auslands-Erfahrung auf einer Baustelle in Bulgarien.“
Robin Segner
Wenige Gehminuten von seinem Elternhaus entfernt lernt Marvin (18) derzeit im Elektro-Installationsunternehmen Schuller. Er befindet sich im dritten Lehrjahr.
„Ich war schon als Kind und in der Schule sehr an elektrischen Installationen und Geräten interessiert – wie mein Vater. Besonders die modernen Schaltungen und Steuerungen sind tolle Herausforderungen. Und am Ende freut man sich, wenn alles funktioniert. Elektronik und EDV-Leitungen sind heutzutage schon in jedem Haushalt standardmässig zu finden, daher ist es logisch, dass man sich in dieses Thema voll hineinkniet.“
Mehr zu unserem Lehre-Schwerpunkt:
www.meinbezirk.at/lehre





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