Nestroys Lumpazivagabundus: Gailtaler stehen mit auf der Bühne
Nestroy-Klassiker mit zwei Hermagorer Jungschauspielern als Spiegel unserer Gesellschaft.
HERMAGOR (jost). Ein interessantes, sehenswertes Gastspiel bietet des Ensemble des Vereines zur Förderung österreichischer Theater-Aktivitäten (FÖTA) am Dienstag 7.März 2017 um 20 Uhr im Stadtsaal Hermagor: Lumpazivagabundus von Johann Nestroy in einer zeitgemäßen, modernen Inszenierung unter der Regie von Reinhold Gugler.
Die Premiere beim Sommertheater Wesenufer im Donautal im August 2016 war ein durchschlagender Erfolg mit voll ausverkauften Vorstellungen.
Im Zuge der aktuellen Tour gastiert das Ensemble in Vorarlberg, Tirol und Kärnten, wo der Lionsclub Hermagor die Schirmherrschaft und die Organisation für diesen Termin in der Wulfeniastadt übernommen hat.
Gailtal-Bezug
Das Besondere an dieser zeitgemäßen Inszenierung ist die Tatsache, dass auch zwei Hermagorer Jungschauspieler zum FÖTA-Ensemble zählen: Madeleine Steinwender wird als „Brillantine“ zu sehen sein, und Philipp Lernbaß als „Knieriem“. Ein Grund mehr, sich dieses offensichtlich zeitlose Nestroy-Stück anzusehen. „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ (oder „Das liederliche Kleeblatt“), ist eine von Johann Nestroy verfasste Zauberposse des Alt-Wiener Volkstheaters. Sie wurde am 11. April 1833 in Wien als „Benefiz-Vorstellung“ uraufgeführt.
Zum Inhalt:
Im Feenreich herrscht „Sodom und Gomorrha“. Die Söhne und Töchter sind vom bösen Geist Lumpazivagabundus befallen: Sie verjubeln das elterliche Erbe. Spielsucht, Sex, Drogen und Alkohol sind ihr einziger Lebensinhalt.
Der Feenkönig schlägt vor, Fortuna soll ihnen wieder Reichtum bringen. Doch Geld allein schafft weder Sittlichkeit noch Glück, solange keine wahre Liebe dabei ist. Werden die drei Handwerksburschen Leim, Knieriem und Zwirn ihrem lotterhaften Lebenswandel wieder abschwören können?
Der Nestroy-Klassiker zeigt in humorvoller Weise die menschlichen Schwächen auf, die in der heutigen, schnelllebigen Zeit mehr denn je Gültitkeit besitzen. Dabei wird das Feenreich in dieser Neuinszenierung als moderne Diktatur mit mafiosen Strukturen dargestellt, in der die Menschen zwar über einen Überfluss an materiellen Gütern verfügen, aber unter einem Mangel an persönlicher Freiheit leiden und von innerer Leere erfüllt sind.
Der Regisseur will damit die gesellschaftliche Verharmlosung aller Süchte und den zunehmenden Verfall der wahren Werte aufzeigen.
Tickets:
€ 22,-- im Online-Verkauf auf http://tourneen.foeta.at
€ 25,-- an der Abendkassa
FÖTA
Der Verein zur Förderung österreichischer Theater-Aktivitäten, ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien.
Er wurde im Februar 2016 von Reinhold Gugler und David Ignjatovic gegründet und verfolgt folgende Zwecke:
Förderung der österreichischen darstellenden Kunst, insbesondere des Theaters.
Förderung österreichischer Literatur.
Förderung der kulturellen und freundschaftlichen Beziehungen zu anderen nationalen und internationalen Vereinen im Bereich der darstellenden Kunst.
Zu deren Verwirklichung organisiert der Verein österreichweit Veranstaltungen im Bereich der darstellenden Kunst, Autoren-Wettbewerbe, Workshops und Seminare.
Dazu verpflichtet der Verein ausschliesslich Künstler mit bzw. in professioneller Ausbildung. FÖTA versteht sich dabei vor allem als Anlaufstation und Plattform für junge heimische Autoren, Regisseure und Schauspieler.
FÖTA will mit dieser Plattform und seinen Veranstaltungen zur Verringerung der Kluft zwischen den staatlichen und freien Bühnen beitragen.
Madeleine Steinwender, geboren 1990:
Tochter der Hermagorer Familie Steinwender/Lerchenhof.
Pflichtschulen in Hermagor,
Ktn.Tourismusschule Villach, Matura 2010.
2010 – 2014 Filmcollege Wien: Regie und Drehbuch.
Seit 2013 Uni Wien – English and American Studies:
Schauspiel – Actors Workshop Vienna
Theater-Start: 2014 – Pygmalion Theater
Philipp Lernbaß, geboren 1981:
Sohn der Hermagorer Arztfamilie Lernbaß.
Pflichtschulen in Hermagor,
Landw.Fachschule Stiegerhof, Villach.
2007 – 2008 Musical Akademie Graz
2008 – 2009 Schule des Theaters, Wien
Ab 2009 Pygmalion Schauspielschule
Vienna International Drama Center: Abschluss Diplom
Paritätische Reifeprüfung: Diplom.
Theater-Aktivitäten seit 2009 – Pygmalion Theater
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