Fossilienfund am Zollner See
Seltene Kalkschwammkolonie entdeckt

- Karin Steiner brachte ihren Fund ins Geoparkzentrum in Dellach.
- Foto: GeoPark Karnische Alpen
- hochgeladen von Carmen Rienzner
Die Zollner Alm im Geopark Karnische Alpen ist vielen als idyllisches Familienwandergebiet rund um den malerischen Zollner See bekannt. Doch nicht nur die traumhafte Almlandschaft zieht Besucher an – auch geologisch hat die Region einiges zu bieten. Die fossilen Spuren längst vergangener Zeiten machen das Gebiet zu einem Schatz für Wissenschaft und Naturbegeisterte.
ZOLLNERSEE. Kürzlich gelang Karin Steiner und Martin Oberortner aus Dellach im Gailtal ein besonders bemerkenswerter Fund: Etwas abseits des Geotrails entdeckten sie ein ihnen unbekanntes Fossil. Sie brachten es ins Geoparkzentrum Karnische Alpen, das in solchen Fällen dank eines breit aufgestellten Netzwerks rasch Expertise beisteuern kann. Und genau das geschah auch diesmal.
Seltene Korallen
Fritz Messer, ausgewiesener Kenner der Fossilwelt der Karnischen Alpen, zeigte sich begeistert: Es handelt sich um eine außergewöhnlich große und hervorragend erhaltene Kolonie fossiler Kalkschwämme – sogenannte Spinctozoen. Diese faszinierenden Meeresbewohner lebten vor rund 310 Millionen Jahren in der Karbonzeit und waren Teil uralter Riffe, die überwiegend aus Kalkalgen bestanden. Gerade weil diese Kalkalgen so dominant waren, sind Spinctozoen-Funde eine Seltenheit – sie versteckten sich damals förmlich im dichten Algengeflecht.
Bedeutender Fund
Heute sind Spinctozoen nahezu ausgestorben. Nur eine einzige Art lebt noch in heutigen Korallenriffen – umso bedeutender ist dieser Fund in der Zollner Alm-Region. Er bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die urzeitliche Meereswelt, sondern unterstreicht einmal mehr die geologische Besonderheit und wissenschaftliche Bedeutung des Geoparks Karnische Alpen.


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