Teure Bahnschranken fürs Gailtal
Gailtalbahn: Gesetz verpflichtet zur Mitfinanzierung von Übergängen. Gemeinde muss Schranken zahlen.
HERMAGOR (kh/lexe). Wie gut, dass die Gesprächsbasis zwischen den ÖBB als Bauherren und den Gemeinden im Unteren Gailtal so "gut" ist. Denn die vom Ausbau der Gailtalbahn betroffenen Kommunen erhalten dank der 61 Millionen Investitionsvolumen der ÖBB zwar neue Bahnhöfe, sind aber bei Bahnüberquerungen mit Schranken gesetzlich zum "Mitzahlen" verpflichtet.
"Neue" Bahnhöfe
Nun sind die Bauarbeiten bereits in vollem Gang. Noch heuer soll der Abschnitt der Gailtalbahn zwischen St. Stefan/Vorderberg und Arnoldstein komplett umgebaut werden. Zusätzlich ist geplant die Bahnhöfe Nötsch, Emmersdorf und St. Stefan umzubauen. Sie werden barrierefrei gestaltet, erhalten jeweils "Park&Ride"- sowie "Bike&Ride"-Anlagen, werden mit wettergeschützten Wartebereichen ausgestattet und die Bahnsteige beleuchtet.
Weitere Maßnahmen
Der WOCHE Gailtal berichtet der St. Stefaner Bgm. Ronny Rull von der Haltestation in Vorderberg: "Das Gebäude ist schon geschliffen. Hier entsteht ein Park&Ride." Die Kosten dafür tragen die ÖBB. Eine weitere Ausbaumaßnahe ist die technische Absicherung von 20 Eisenbahnkreuzungen an der gesamten Strecke. Davon sind unter anderen auch die St. Stefaner und Nötscher betroffen. Bei diesen Aufgaben sind nämlich die Gemeinden finanziell gefordert. In St. Stefan verhandelt Rull noch die Kosten zu einem Bahnübergang mit Lichtzeichenanlage: "Das ist noch nicht ausdiskutiert."
Bahnübergänge schließen
Die Marktgemeinde Nötsch hat mit 13 Bahnübergängen einen Riesenbrocken zu verdauen. Bgm. Alfred Altersberger hofft, mehr als die Hälfte dieser Übergänge schließen zu können. Diese führen teilweise durch Waldbereiche. Altersberger: "Gemäß eines Bundesgesetzes müssen Gemeinden die Kosten bei Bahnübergängen mit Schranken, teilweise zur Hälfte, mittragen!" Bei Schranken, die bis zu 500.000 Euro kosten können, ist eine 50:50-Aufteilung nicht ohne. Altersberger ist aber zuversichtlich, schließlich besteht mit den ÖBB "eine sehr gute Gesprächsbasis"!
Pläne in Hermagor
Zwei Bahnüberquerungen im Gemeindegebiet von Hermagor werden außerdem durch Überführungen, eine davon beim Bürgermoos, ersetzt. Getrennt werden Personen- und Güterverkehr. Dafür wird, noch im Sommer 2018, eine neue Verladeranlage im Süden des Bahnhofes errichtet.
Sinn und Zweck
Da die Gailtalbahn durch Natura 2000 Gebiete, Europa- und Vogelschutzgebiete verläuft, will die ÖBB ein umfangreiches Maßnahmenpaket zu deren Erhaltung umsetzen.
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