Von Tröpolach fliesst jetzt der Ökostrom
KELAG und AAE Naturstrom Klauss errichten derzeit gemeinsam am Fusse des Nassfeldes um 9 Mio Euro das Kleinkraftwerk Tröpolach. Im November beginnt der Probebetrieb.
TRÖPOLACH (hajo). Das Krafthaus beim Wasserfall am Beginn der Nassfeldstraße ist baulich bescheiden unauffällig und duckt sich zweckmäßig in den dortigen Hang. An der Bachfassung bei der Noisternig-Sperre (nahe der hohen Liftstütze des Millenniums-Express) wurde in den vergangenen Monaten noch mit Hochdruck gebaut, um vor dem nahenden Winter fertig zu werden. Von dort schießt in den nächsten Tagen das Wasser durch eine ca 1.600 m lange Druckrohrleitung auf die beiden Turbinen im Krafthaus.
8.200 KW Leistung
Sichergestellt ist auch, dass die Restwasserabgabe bei der Wasserfassung und durch weitere natürliche Zuflüsse in der Ausleitungsstrecke ein Austrocknen des Oselitzenbaches verhindern. Die Leistung des neuen Kraftwerkes, erzielt durch zwei entsprechende Pelton-Turbinen mit einer Ausbauleistung von 8.200 KW, das kann gleichgestellt werden mit dem Strombedarf von etwa 4.500 durchschnittlichen Haushalten.
Wesentlich und überaus zufriedenstellend für die Zukunft ist jedenfalls die Tatsache, dass damit das Gailtal dem Ziel einer unabhängigen Energieversorgung näherrückt, und dass das Kraftwerk Tröpolach durch die beiden Kärntner Strom-Experten AAE und KELAG gemeinsam, einvernehmlich und nachhaltig umgesetzt wurde.
ZUR SACHE
Die Fakten zum Kraftwerk
- Investitions-Summe: ca 9 Mio. Euro
- Jahres-Erzeugung ca 16,4 GWh
- Ausbau-Leistung 8.200 KW
- Max. Wassermenge auf Turbinen 4,0 m³/Sekunde
- Bachfassung auf 950 m
- Krafthaus/Turbine auf Seehöhe 687 m
- Brutto-Fallhöhe daher ca. 260
- Druckrohrleitung 1.620 m lang
- Durchmesser von 1.000 bis 1.400 mm
Die Überwachung aller Funktionen läuft vollautomatisch – sowohl AEE als auch KELAG können jederzeit in das gesamte System des Kraftwerks einsehen.
Aufgabenteilung
Bei der partnerschaftlichen Errichtung des Kraftwerks Tröpolach gibt es eine Aufgabenteilung. Die Alpen Adria Energie Kötschach und Gerold Katzer haben das Projekt initiiert und die Abwicklung mit den Grundstücksbesitzern als Aufgabe übernommen. Die Kelag übernahm die Bauleitung.
Im Bereich der Wasserfassung, wo es zu einer Hangrutschung während der letztjährigen Herbsthochwässer kam, musste eine Hangverankerung vorgenommen werden, die zu einer Fertigstellungs-Verzögerung von vier Monaten führte.
Mitte November Start
"Wir waren bis Ende des Sommers 2012 terminlich voll im Plan. Durch schwierigen Witterungs-Verhältnisse und Vermurungen im Herbst sowie durch den nachfolgenden langen Winter haben wir eine kleine Verschiebung unserer geplanten Fertigstellung in Kauf nehmen müssen", informiert Jörg Friedrich von der Kelag. "Aber ab etwa Mitte November können wir den Probebetrieb endgültig aufnehmen – die beiden Pelton-Turbinen beginnen zu leben", so Friedrich.
Wilfried Klauss sen. bestätigt: "Das Kraftwerk soll in den nächsten Tagen in Probebetrieb gehen." Es wurde mit modernsten technischen Standards errichtet.
Der Standort des Kleinwasserkraftwerkes befindet sich am Fuße des Nassfelds. Das Kraftwerk besitzt ein Wasser-einzugsgebiet mit einer der höchsten Niederschlagsmengen in Österreich. Das Kraftwerk wird die Erzeugungskapazität der AAE um 16,5 Millionen kWh stärken und erspart somit 6.811 Tonnen CO₂ und 11,9 Kilogramm radioaktiven Abfall pro Jahr der Umwelt.
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