Lurnfeld: 1.900 Euro Sitzungsgeld für 26 Minuten
Der FPÖ-Vizebürgermeister und Kandidat für die Bürgermeisternachwahl, Franz Hartlieb lud am 25. Juli ein zu einer Gemeinderats-sitzung mit einer knappen Tagesordnung. Der einzige relevante Punkt war die Verlängerung des Mietvertrages mit der Polizei im 2. Stock des Gemeindeamts.
Die Verlängerung wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen und nach 26 Minuten war die Sitzung wieder zu Ende. Da jeder der 19 GemeinderätInnen in Lurnfeld rund 100 Euro Entschädigung für eine Sitzung erhält, kostete die Versammlung soviel wie die Polizei in zwei Monaten an Miete zahlt. 1.900 Euro für 26 Minuten!
Bereits am 29. Mai 2013 fand eine Gemeinderatssitzung statt, die von 19:30 bis 20:15 dauerte. Diese Sitzung wurde durch eine blaue Rücktrittswelle notwendig. Bürgermeister Rudolf Hartlieb, Vize Stanitznig und zwei weitere blaue Gemeinderäte legten ihr Mandat zurück. Bei dieser Sitzung wurden die nachbesetzten blauen MandatarInnen angelobt und Franz Hartlieb von seiner Fraktion zum 1. Vizebürgermeister gewählt. Damit wurde er für knapp drei Monate bis zur Nachwahl geschäftsführender Bürgermeister. Diese Sitzung kostete den Steuerzahlern ebenfalls 1.900 Euro für 45 Minuten.
Mit ein bisschen Weitsicht und Organisationstalent hätte Hartlieb die Sitzungen zusammen legen können oder er hätte wenigstens mit der letzten Sitzung noch zwei Wochen warten können um weitere Punkte auf die Tagesordnung zu bringen. Aber leider scheint es den blauen Poltikern noch immer nicht klar geworden zu sein, dass ihre mangelnde Kompetenz und ihr Leichtsinn unser schönes Land zum Schuldenland gemacht haben.
Noch vor wenigen Tagen war Franz Hartlieb ganz stolz, weil Lurnfeld unter den Top-250-Gemeinden mit hoher Bonität in Österreich ist, das wird wohl nicht mehr lange der Fall sein, wenn wir Hartlieb so weiter wirtschaften lassen. Es kann aber auch sein, dass der geschäftsführende Bürgermeister wenigstens einmal eine Gemeinderatssitzung leiten wollte, denn eigentlich war vor der Bürgermeisternachwahl keine Sitzung mehr vorgesehen.
Ich für meinen Teil habe das Netto-Sitzungsgeld an Ärzte ohne Grenzen gespendet. Gemeindemandatar sein zu dürfen ist eine ehrenamtliche Tätigkeit und das Sitzungsgeld sollte nur den Aufwand entschädigen. Für 26 Minuten ehrenamtliche Tätigkeit soviel Geld zu bekommen passt einfach nicht.
Günter Krammer, Gemeinderat Lurnfeld
Hier finden Sie die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung:
http://www.lurnfeld.at/download/Einladung-GR3.pdf
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