Wahl-Analyse
ÖVP will im Bezirk Hermagor den Schwung mitnehmen

- Türkis eingefärbt: Seit gestrigem Sonntag ist die ÖVP in allen Gemeinden im Bezirk Hermagor die an Stimmen stärkste Partei
- Foto: Karte: Joschi Täubler
- hochgeladen von Peter Michael Kowal
So analysieren die Bezirksparteiobmänner das Ergebnis der Nationalratswahl im Bezirk Hermagor. ÖVP richtet den Blick bereits auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen 2021.
BEZIRK HERMAGOR. Ein historischer Moment: Nach der Nationalratswahl vom gestrigen Sonntag ist die ÖVP in allen sieben Gemeinden im Bezirk Hermagor die an Stimmen stärkste Partei. „Selbstverständlich haben wir vom Bundestrend profitiert, aber die Zugewinne in allen Gemeinden liegen über diesem Trend“, freut sich ÖVP-Bezirksparteiobmann Leopold Astner, Vizebürgermeister in Hermagor.
ÖVP: Rückenwind von Bundespartei
Dieses Ergebnis betrachtet er als Motivation für die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen, die im März 2021 auf dem Programm stehen. „Die Wahlgänge sind natürlich nicht zu vergleichen, aber wir wollen den Schwung mitnehmen“, gibt Astner die Parole aus. Rückenwind erwartet er sich weiterhin von der Bundespartei: „Wenn die ÖVP in der Regierung weiter ihre Punkte konsequent umsetzt, werden wir davon auch auf Gemeinde-Ebene profitieren.“
SPÖ: Schlechtes Ergebnis absehbar
Nicht zufrieden ist naturgemäß die SPÖ. Bezirksparteivorsitzender Josef Zoppoth, Vizebürgermeister von Kötschach-Mauthen, gesteht: „Das schlechte Abschneiden ist nach vielen Gesprächen mit den Bürgern bereits vor der Wahl absehbar gewesen.“ Der Wähler habe der SPÖ den Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz und die Regierung in Allianz mit der FPÖ nicht verziehen.
Verantwortung übernehmen
Dem Ergebnis auf Bundesebene kann Zoppoth zumindest etwas Positives abgewinnen: „Nämlich, dass der Rechte Block – ÖVP und FPÖ – in Summe nicht stärker geworden ist.“ Für etwaige Koalitionsverhandlungen rät er der Bundes-SPÖ, bereit zu sein Verantwortung zu übernehmen, sofern es inhaltlich möglich ist. „Es geht um eine konstruktive Zusammenarbeit“, stellt Zoppoth klar.
FPÖ kennt das Dilemma
Trübsal bläst die FPÖ. Bezirksparteiobmann Hermann Jantschgi, Bürgermeister von Kirchbach und Landtagsabgeordneter, plädiert dafür, mit der Partei einen neuen Weg einzuschlagen. Welcher dies sein soll, lässt er auf Nachfrage im Gespräch mit der WOCHE Gailtal offen. Einzig: „Wir sind nach der Landtagswahl 2013 in Kärnten in einem ähnlichen Dilemma gewesen und wissen, wie wir mit dieser Situation umzugehen haben.“
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