Alexander und sein blauer Bulle
Alexander Nachbar, jüngster Lizenzfahrer im Tractor Pulling-Sport, freut sich aufs Heimrennen am 8. August.
Er ist gerade erst 15 Jahre alt und hat Benzin-Kerosin-Gemisch im Blut – Alexander Nachbar. Er ist der Pilot des einzigen Tractor Pulling-Teams Kärntens, dem „New Holland Racing Team Kärnten“. „Der Mannschaft gehören insgesamt fünf Personen an“, erzählt Vater Hans. Seit drei Jahren nimmt Alexander an der österreichischen Meisterschaft in der „500 kg freien Klasse“ teil. Davor holte er sich in der Klasse „350 kg“ die österreichische Staatsmeisterschaft. Was aussieht wie ein aufgemotzter Rasenmäher, ist in Wirklichkeit pure Kraft. „Wir haben den Tractor neu gebaut, von einem serienmäßigen Traktor ist da nicht viel drinnen“, schildert Hans Nachbar. Am Leistungsprüfstand bringt der 500 kg-Koloss satte 163 PS. „Der Motor stammt von Suzuki, das Schaltgetriebe von einem Geländewagen, das Zwischengetriebe von einem Fiat, die Achsen von einem Suzuki Vitara, der Sitz von einem Kart und dazu noch zwölf-Zoll-Felgen, die extra angefertigt werden müssen“, berichtet Nachbar. Auch die Achsen müssen von 140 auf 120 Zentimeter verkürzt werden. Weil das Team nie mit Bremswagen trainieren kann, werden diverse „Krankheiten“ erst bei Rennen ausgebessert. Neu ist auch, dass der Tractor im Winter von Benzin auf Kerosin als Antriebsmittel umgestellt wurde.
Starkes Mittelfeld
Alexander, jüngster Lizenzfahrer in Österreich, fährt in einer genormten Klasse, die Tractoren haben alle 1.300 Kubikzentimeter Hubraum. „International liegen wir im Mittelfeld. Zu den stärksten Nationen dieser Klasse zählen Dänemark, Frankreich und Finnland. Das sind aber auch Profiteams“, berichtet der Vater. Ein Rennen gab es in der heurigen Meisterschaft. „Alex schaffte es auf Platz fünf. Es hätte besser laufen können, wären die Bodenverhältnisse entsprechend gewesen“, so Hans Nachbar. Am 8. August folgt das Heimrennen in Unterburg am Klopeiner See. „Hier hoffen wir auf einen Podestplatz“, gesteht Nachbar. Weitere Rennen folgen noch in Wiener Neustadt, Hollabrunn und Tulln. Auch in Deutschland und Slowenien ist Alexander bereits gestartet, hatte sogar Anfragen, in Finnland die PS spielen zu lassen.
Neben dem Motorsport ist der talentierte Handwerker noch auf der Suche nach einem geeigneten Lehrplatz. „Die Suche erweist sich allerdings als schwierig“, bedauert sein Vater. Mehr: www.blue-bull.at.
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