Ktn. Behindertensportler des Jahres 2023
„Immer wieder eine große Ehre“
Markus Salcher startete erfolgreich Weltcup und wurde zum Kärntner Behindertensportler 2022 gekürt.
TRÖPOLACH. Woche: Am 21. Dezember wurden Sie zum Kärntner Behindertensportler 2022 gekürt. Wie ordnen Sie diese Auszeichnung ein?
Markus Salcher: Diese Auszeichnung ist für mich immer wieder eine große Ehre. Es ist für mich Bestätigung, dass ich immer wieder sehr gut körperlich arbeite, dies auch in Erfolge ummünze, mein Können auch auf die Piste bringen und bei internationalen Großevents einen coolen Kopf behalten kann. Die Auszeichnung gibt mir aber auch viel an Motivation. Mich wieder voll hineinzuhauen, sich auch weiterhin für den Sport zu engagieren, um viel Positives zu bewegen.
Sehr positiv war der Para-Ski-Weltcupauftakt beim Heimrennen in Steinach am Brenner. Bedeutet im Umkehrschluss, perfekt vorbereitet?
Zwar fühlt es sich sehr gut an, zweimal bei einem Heimrennen auf dem Podium zu stehen. Diesmal habe ich es mit all meiner Routine und Erfahrung geschafft. Denn aufgrund der geringen Schneedecke auf den Gletschern war die Super-G-Vorbereitung in den Herbstmonaten nicht die perfekteste. Das Rennergebnis hat mir aber auch aufgezeigt, dass bis zur WM Mitte Jänner noch viel an Trainingsarbeit vor mir liegt. Die Zeitabstände sind noch zu groß.
Ihr Ziel für die Weltmeisterschaften im spanischen Espot?
Dort wird meine Routine mehr denn je gefragt sein. Espot ist komplettes Neuland für mich. Wir konnten weder dort besichtigen noch trainieren. Aber ich erhoffe mir trotzdem Edelmetall. (schmunzelt) Farbwunsch habe ich keinen unter den Christbaum gelegt.
Der Para-Weltcup macht heuer noch in Kitzbühel und Saalbach-Hinterglemm Station. Positiv oder zu wenig international für Sie?
Für mich ist es schon schön, in der Heimat Rennen zu fahren. Jedoch denke ich dass der internationale Weltcupkalender zu unausgewogen ist. Wir fahren alle Bewerbe in Zentraleuropa. Keine Überseerennen, nichts in Japan, Kanada, Amerika oder in den nordischen Ländern. Schade. Weltcup ist Weltcup und da sollten auch die anderen Länder in die Pflicht genommen werden.
Das Internationale Paralympische Komitee hat angekündigt, künftig die Schneesportdisziplinen wie Ski Alpin über die FIS ausrichten zu wollen. Ein Vorteil?
Auf alle Fälle ein richtiger Schritt. Es ist ein zeitgemäßer Entwicklungsschritt, dass der gesamte Parasport in die FIS und Fachverbände inkludiert wird. So können wir auch Symbiosen, Rennorganisation nutzen. Bis zur einhundertprozentigen internationalen Gesamtumsetzung wird es aber noch viele Arbeitsschritte benötigen. Österreich ist hier schon weiter.
Sie haben auf dem Nassfeld bereits mit der „Sei-Dabei-Initiative“ viel bewegt.
Das Projekt und die Initiative „Sei-Dabei“ auf dem Nassfeld ist mir natürlich eine Herzensangelegenheit. Damit wollen wir Skifahren einfach inklusiver machen. Damit jeder, auch mit Behinderung, dem Skisport nacheifern kann und vielleicht schaffen wir es in naher Zukunft einmal, ein junges Talent zu entdecken, aufbauen und an den Leistungssport heranführen zu können.
Ihr Neujahrswunsch für dieses Projekt?
Vielleicht haben wir gemeinsam mit der Skiregion Nassfeld das nötige Glück dazu und schaffen es. Für mich persönlich wäre es das Höchste, mit diesem Projekt einem Behindertensportler die nötige Basis für eine internationale Karriere geschaffen zu haben.
Welche Ihnen noch unbekannte Speise würde Sie 2023 reizen?
Insekten sind mir vollkommen unbekannt und üben schon einen gewissen Reiz auf mich aus. Vielleicht passt es 2023?
Interview: Peter Tiefling
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