Bezirk Gailtal
Ein turbulentes Jahr für den Arbeitsmarkt
Der Leiter des Arbeitsmarktservices im Gailtal Franz Janschitz erklärt, was 2019 auf das Gailtal zukommt.
HERMAOGOR (aju). Franz Janschitz leitet das Arbeitsmarktservice (AMS) in Hermagor. Für das Jahr 2019 stellt er eine positive Entwicklung in Aussicht.
Modine-Schließung
Das Jahr 2018 war sehr turbulent, was den Arbeitsmarkt im Gailtal betrifft. Doch trotz der Schließung des Modine-Werkes stieg die Zahl der Arbeitslosen nur um 146 Personen. 86 davon sind beim AMS in Beratung. "Das sind in etwa die gleichen Arbeitslosen-Zahlen wie im Vorjahr", sagt Janschitz. Die Schließung sei auch der einzige Grund, warum die Zahlen kein positiveres Bild zeigen. "Ohne die Werksschließung wären die Arbeitslosenzahlen um circa zwölf Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres", erklärt Janschitz.
Fachkräftemangel
Erklärt werden kann das durch eine hervorragende Sommersaison mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent. Handlungsbedarf herrsche aber vor allem beim akuten Fachkräftemangel quer durch alle Berufssparten. "Wir als Arbeitsmarktservice versuchen dem durch Implacementstiftung, Verlängerung des Fachkräftestipendiums und einer Verstärkung der überregionalen Vermittlung entgegenzusteuern", meint Janschitz. Die Implacementstiftung bietet Unternehmen mit gravierendem Fachkräftemangel die Chance, die Ausbildung von Fachkräften für ihren Bedarf aktiv mitzugestalten.
Lehrstellenentwicklung
Um eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktes herbeizuführen, brauche es aber vor allem den kontinuierlichen Prozess durch Anpassung an die Herausforderungen am Markt. "Ich hoffe für 2019, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin stetig verbessert", sagt Janschitz. Zu sehen sei diese positive Entwicklung vor allem beim Thema Lehrlinge. "Die Lehrlingsinitiativen wie Berufsinformationsmesse oder Schülerberatungen im Berufsinformationszentrum des AMS greifen." Trotzdem aber kommen auf einen Lehrstellensuchenden rund sechs offene Lehrstellen im Bezirk. "Dieses Problem allerdings gibt es überall und vor allem im Tourismus", meint Janschitz.
Sehr bemüht
Was die Zahlen angeht, sei die Jugendarbeitslosigkeit allerdings gleich wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch mit der Politik und der Wirtschaft zeigt sich der AMS-Chef zufrieden. "Das Thema Arbeitslosigkeit wird vordringlich behandelt und es sind alle sehr bemüht", erklärt Janschitz. Was die Insolvenz der Firma Zoppoth hingegen angeht, so betreffe das den Arbeitsmarkt derzeit noch nicht. "Das Unternehmen soll weitergeführt werden. Deshalb gehen wir nicht davon aus, dass das für den Arbeitsmarkt tragend sein wird", erklärt Janschitz.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.