Gastronomie
Energiemilliarde: Strom aus für die Heizschwammerl?

Heizschwammerl gelten als Umweltsünder. Wer diese jetzt abdreht, den will die türkis-grüne Bundesregierung fördern und damit einen Anreiz zum Energiesparen schaffen.  | Foto: stock.adobe.com/boedefeld1969
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  • Heizschwammerl gelten als Umweltsünder. Wer diese jetzt abdreht, den will die türkis-grüne Bundesregierung fördern und damit einen Anreiz zum Energiesparen schaffen.
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Energiemilliarde: Wer Förderung will, muss Heizschwammerln den Strom abdrehen. Was sagt die Gastronomie?

GAILTAL. Die Bundesregierung hat kürzlich detaillierte Informationen zum geplanten Energiezuschuss mit einem Fördervolumen von 1,3 Milliarden Euro für Unternehmen bekannt gegeben.

Auflagen

Die Förderung ist jedoch an bestimmte Auflagen gebunden. Geförderte Betriebe müssen bis Ende März 2023 unter anderem Energiesparmaßnahmen im Bereich der Beleuchtung und Heizung im Außenbereich setzen. So müssen zum Beispiel Heizschwammerl ausgeschaltet werden, damit die Unternehmer in den Genuss der Förderung kommen. Wir haben uns bei Gailtaler Gastronomen umgehört. Im Zuge unserer Recherche und Umfrage ist uns aufgefallen, dass viele heimische Betriebe ohnehin auf Heizungen im Außenbereich verzichten.

Heizschwammerl bleibt an

Fündig sind wir bei Andreas Zerza geworden. Er betreibt in Tröpolach "Andis Café Bar". "An sich finde ich die Förderung nicht schlecht. Mich betrifft es nicht so stark. Ich habe nur zwei Heizschwammerl, die ich hauptsächlich in der Adventzeit beim Glühweinstanderl stehen habe. Es handelt sich also nur um einen sehr kurzen Zeitraum. Weil es nur wenige Wochen sind, wo die beiden Heizschwammerl in Betrieb sind, werde ich sie auch nicht abschalten", sagt er. Zerza geht allerdings davon aus, dass "ohne Heizung im Außenbereich die Gäste allgemein weniger draußen stehen, wenn es kalt ist." Der Gastronom hält Einsparungen im Energiebereich, die sich über das ganze Jahr erstrecken, sinnvoller. "Wenn Geschäfte ihre Auslagen und Leuchtreklamen nachts nicht beleuchten, macht das mehr Sinn."

„Riecht nach Symbolpolitik“

Von einem „gemischten Feedback“ spricht Kärntens Wirtesprecher Stefan Sternad: „Manche kommen aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, warum sie die Heizschwammerl abdrehen sollten, die anscheinend das Problem lösen sollten. Das richt ein bisschen nach Symbolpolitik.“ Sternad sei „per se gegen Verbote“. Der Gastronom sagt: „Bei vielen Dingen wird es sich völlig automatisch einstellen. Die Nutzung der Heizschwammerl wird auf ein Mindestmaß zurückgehen, weil es einfach teuer ist. Das ist das, was wir erwarten.“ Ob es dadurch eine Abwanderung der Raucher aus den Gaststätten geben werde? Laut Sternad sei dieses Szenario „sehr prophetisch“. Er sagt: „Ich hoffe nicht.“ Der Energiekostenzuschuss an sich sei jedoch „eine richtige Maßnahme“. Sternad weiter: „Was mir noch Kopfweh bereitet: Ich habe das Thema der Neugründungen noch nicht abgebildet gesehen. Es gibt ja doch einige Betriebe, die neu sind, die würden nach der jetzigen Regelung durch den Rost fallen, bei dieser Förderung, weil die keine Vergleichszahlen haben.“

Heizschwammerl gelten als Umweltsünder. Wer diese jetzt abdreht, den will die türkis-grüne Bundesregierung fördern und damit einen Anreiz zum Energiesparen schaffen.  | Foto: stock.adobe.com/boedefeld1969
Andreas Zerza von Andi`s Cafe Bar in Tröpolach.  | Foto: Privat
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