Rattendorf
Frisches Gemüse aus dem Gailtal
Jeder Gemüsebauer kennt's: Es gibt vieles, was die Ernte stört. Stefan Bachmann vom Hof Kunz sieht's entspannt.
RATTENDORF. (nic) Rund vier Kilometer führt die schmale Straße von Jenig aus zum Ortsteil Kreuth. Dort auf einer Anhöhe liegt der Hof Kunz sehr idyllisch. "Die höhere Lage hat für uns Vor- und Nachteile", verrät Stefan Bachmann. "Vor allem im Winter profitieren wir davon, dass es weniger neblig und feucht bei uns ist."
Leidenschaft Gemüse
Der 33-Jährige arbeitet mit Eltern, Schwiegereltern und Lebensgefährtin Susanne Enzi ("Zum Heiraten war bisher keine Zeit!") seit einigen Jahren gemeinsam und hat sich mit dem Anbau seltener Gemüsearten vor allem in der gehobenen Gastronomie einen Namen gemacht.
Kräuter & Co. waren schon lange eine Leidenschaft des gelernten Kochs und das Wiederentdecken längst vergessener Sorten ist es noch. Im ganzen Gailtal schätzen Spitzenköche sein Gemüse, das er meist sogar persönlich ausliefert – zum Teil bis zum Wörthersee.
Großer unter Kleinen
Mit fünf Hektar Freiflächen und 1.000 Quadratmetern Beeten in Gewächshäusern ist der junge Betrieb zwar ziemlich der größte im Gailtal, doch mit anderen Firmen, die zum Teil auf 30 Hektar und mehr anbauen, will Bachmann nicht konkurrieren. "Solange wir das mit unserer Familie bewältigen können, ist alles gut", sagt er bescheiden. 2020 war bisher ein feuchtes Jahr, aber darüber hinaus hat der regionale Familienbetrieb keine Besonderheiten zu verzeichnen.
Gemüsekisterl auf Bestellung
Zwischen April und Dezember kommen aber auch private Haushalte in den Genuss der Raritäten vom Berg. Ob Topinambur, lila Paprika, gelbe Zucchini, violette Karotten oder purpurne Tomaten, alles gedeiht auf dem Hof und wird nacheinander geerntet und vermarktet. Seine Gemüsekisterl liefert Bachmann einmal pro Woche auf Bestellung. "Gute Böden, natürliche Schädlingsbekämpfung mit Brennnesselsud und das Düngen mit Hornspänen gehören zum Konzept", verrät er. "Wir leben aber auch damit, dass mal ein Salatblatt einen winzigen Raupenbiss hat", ergänzt Susanne Enzi.
Inspiration für den Kochtopf
Die Inspiration für den eigenen Kochtopf liefern der Garten und der Hof. Die beiden Töchter sind jedoch (noch) keine echten Gemüsefans und haben ihren eigenen Kopf, wenn es darum geht, was schmeckt. Die Eltern nehmen's gelassen und warten ab.
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