Heilfasten ist nicht für alle geeignet
GAILTAL (nic). "Es müsste bei jeder Fastenwoche ein Warnschild aufgestellt werden: Achtung, Fasten verändert ihr Leben nachhaltig!" Das ist nur eines der positiven Rückmeldungen, die Petra Sölle von den Teilnehmern ihrer Fastenwochen bekommen hat.
Seit drei Jahren ist die Gailtalerin professionelle Fastenbegleiterin, hat damit selbst ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt. "Das Thema Ernährung war auch vorher schon wichtig," erklärt die 50-Jährige, die unter anderem Kurse im Katholischen Bildungswerk Kärnten gegeben hat. Eigene Heilfastenerfahrungen brachten sie dann dazu, sich selbständig zu machen.
Seither begleitet sie das ganze Jahr über Fastengruppen. "Das ist eine überaus spannende Aufgabe," verrät sie. "Vom 21. bis 28. März biete ich zum Beispiel wieder ambulantes Basenfasten in meinem Heimatort Presseggen an." Auch Firmen kontaktieren Petra Sölle, um Angebote für ihre Mitarbeiter zu machen. Fasten liegt im Trend - das ganze Jahr.
Doch nicht für jeden ist die Idee des Fastens mit professioneller Begleitung eine gute Idee. Kinder, Diabetiker, Menschen mit anderen gesundheitlichen Vorbelastungen sollten auf eine Fastenkur, insbesondere ohne ärztliche Aufsicht, verzichten.
Der zentrale Gedanke, der beim (Heil-)Fasten im Mittelpunkt steht, ist nicht nur der bewusste Verzicht auf feste Nahrung und damit das Reduzieren von Körpergewicht. "Das ist vielmehr ein Effekt, der ohnehin eintritt," sagt die Fastenbegleiterin und weist gleichzeitig darauf hin, wie wichtig der Reinigungsprozess und die Bewegung sind.
Bei ihren Fastenwochen geht es stets um Kleingruppen mit maximal sieben Teilnehmern. Altersmäßig geht das Spektrum von 20 bis 76 Jahre. Sowohl Frauen als auch Männer melden sich an. Das Bewusstsein und der Wunsch "etwas für sich zu tun" steigt immer mehr.
Der Ansatz ist ganzheitlich - es geht um Körper und Geist. Drei Stunden am Tag trifft sich die Gruppe zu Gesprächen, körperlicher Betätigung, Gesprächen, Yoga oder einem spirituellen Abend. Auch das gemeinsame Suppenessen gehört dazu.
Wer das erste Mal fastet, sollte das nicht ohne Profis an seiner Seite tun. Die müssen oft auch gute Zuhörer sein und machen dies gern. Wer regelmäßig fastet, kann ein Stück weit auf seinen Körper vertrauen. "Das Körpergedächtnis sorgt dafür, dass dieser sich erinnert und weiß, was ihn jetzt erwartet bzw. wie er damit umgehen soll," erklärt Petra Sölle.
Ein Mann, Anfang 40, mit stressigem Job in der Altenpflege, hat sein Leben nach der Fastenkur völlig umgekrempelt. Er schrieb dem Fastencoach, dass er nicht nur den Job gekündigt habe und sich nur noch vegetarisch ernährt, sondern dass seine Einstellung zum Leben sich komplett geändert habe.
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