Heimat ist daheim im Garten
BAD BLEIBERG (nic). An seinem linken Ohr blitzt ein goldener Stecker mit den Bergmannssymbolen. Jakob Wirnsperger trägt seine Leidenschaft für die Bergbautradition ganz offen. Seit 2001 ist er der Obmann des Bergännischen Kulturvereins in Bad Bleiberg und er ist mit dem aussterbenden Beruf ebenso verbunden wie mit seiner Heimatgemeinde Bad Bleiberg, deren Bergbaugeschichte viele Jahrhunderte zurückreicht.
"Ich habe selbst nie unter Tage earbeitet, aber viele Männer in unserr Familie schon," erinnert sich Wirnsperger. "Bei uns haben aber Gasthaus und später Kaufhaus schon mehr als 100 Jahre Tradition." Nach der Arbeit kamen die Bleiberger Bergleute dann auf ein Bier "zum Wirnsperger" und erzählten, was sie erlebt aben. Eine wichtige Inspiration für den jungen Jakob. Er war fasziniert, fing an Gegenstände rund um den Bergbau zu sammeln.
Heute ist er stolzer Besitzer von Dutzenden Kitteln, Knappenuniformen, Karbidlampen und vielem mehr. Einen Winsperger-Stollen gibt es, vor dem Gasthaus erinnern viele Schilder an den Bergbau und ein echter Hund darf auch nicht fehlen. Die Nachbarschaft zur Perschazeche tut ein übriges.
"Richtiges Heimatgefühl habe ich in einem Liegestuhl in meinem Garten auf der so genannten Sonnenseite in Bleiberg-Kreuth - am liebsten bei Gewitter. Das finde ich grioßartig." So beschreibt der 59-Jährige seine Verbundenheit zur Region. "Auch der Stollenwanderweg hier ist ein Lieblingsplatz für mich.
Und weil das Hobby Musik, das Instrument Schlagzeug und die eigene Band "Highlights" ihn viel herumgeführt haben, kennt er sich auch und weiß, wie schön es hier ist. "Auch der Pressegger See taugt mir sehr," verrät Wirnsperger.
Noch immer bringen ihm Bleiberger Fundstücke aus der Bergbauzeit, weil er sie bewahrt und an dem Traum eines eigenen Museums weiter arbeitet. Mit dem 1986 gegründeten Kulturverein sorgt er für die Aufnahme ins immaterielle Kulturerbe Österreichs und den Erhalt der Traditionen - sei es duch das Engagement beim 15. Internationalen Montanhistorik-Workshop 2012 in Bleiberg , den jährlichen Ledersprung, die Barbaramesse oder durch die Teilnahme an Paraden. Ende Juli sind die Vereinsmitglieder daher in Raibl oder Cave del Prdil bei Tarvis um Kittel und Uniform auszuführen und Gleichgesinnte zu treffen.
Heimat ist halt auch ein bisschen da, wo Bergbautradition gepflegt wird.
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