Was sagt der Handel?
Knausert das Christkind heuer?
Wie gut steht es um das heurige Weihnachtsgeschäft? Die Woche hat bei den heimischen Betrieben nachgefragt.
GAILTAL. So schnell vergeht die Zeit. Das Weihnachtsgeschäft geht schon ins Finale, es warten nach dem verlängerten Wochenende um Maria Empfängnis nur noch zwei "Einkaufssamstage" auf die Kunden bis zu Heiligabend. Im Bezirk ist bei den Geschäftsleuten verhaltener Optimismus gemischt mit Skepsis zu spüren.
"Nicht ganz so zufrieden"
Im Einzelhandel sei man mit dem Weihnachtsgeschäft "generell nicht ganz so zufrieden", erklären Christine und Hanns Stattmann von "Stattmann Moden" in Hermagor. Der Grund ist in der aktuellen Situation rund um die Teuerung zu suchen: „Wir brauchen gute Umsätze, um unsere relativ hohen Fixkosten, die zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen sind, zu decken." Unternehmer haben höhere Mieten, höhere Lohnkosten und höhere Spesen zu bezahlen. Gesamt gesehen brauche man "zehn Prozent mehr Umsatz, damit es dann unterm Strich passt".
"Wird gleich wie Vorjahr"
Hanns Stattmann weiter: „Ich gehe davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft gleich sein wird wie im Vorjahr. Man merkt, dass die Leute lieber bei sich selbst sparen als bei den Geschenken. Vor allem bei der älteren Generation merkt man dieses Verhalten vermehrt." Ein weiterer Punkt sei laut dem Unternehmer: "Heuer fallen der vierte Advent und Weihnachten auf das gleiche Wochenende. Als wir in der Pandemie vor Weihnachten nur drei Wochen öffnen konnten, haben wir in dieser Zeit den Umsatz von vier Wochen gemacht. Ich gehe davon aus, dass es zu einer Verschiebung der Einkaufszeit kommt."
"Wirklich Freude machen"
„Man merkt, dass die Leute nach wie vor schenken, aber nun mehr darüber nachdenken", beobachtet Herwig Ertl, Geschäftsführer der Greißlerei Ertl in Kötschach-Mauthen. "Man schenkt nicht einfach nur mehr, sondern möchte den Leuten damit wirklich eine Freude machen." Im Geschäft von Herwig Ertl haben die Kunden nicht nur die Möglichkeit direkt vor Ort einzukaufen, sie können die Produkte auch online bestellen. „Die Online-Kunden, die wir uns über das Jahr aufgebaut haben, nehmen diesen Service auch in der Weihnachtszeit sehr gerne an." Wichtig sei bei Onlinekäufen vor allem der schnelle Versand.
Gedämpfter Optimismus
Wie Philip Iskrac vom "Isi-Mobile" in Hermagor das heurige Weihnachtsshopping sieht? „Ende November waren die Leute etwas zurückhaltender. Anfang Dezember wurde dann schon wieder verstärkt eingekauft." Dennoch meint Iskrac: "Ich glaube eher, dass die Weihnachtseinkäufe heuer zurückhaltender sein werden."
WK positiv gestimmt
Wie die Wirtschaftskammer die Lage einschätzt? „Natürlich muss man schauen, ob sich die Teuerung auf das Konsumverhalten auswirkt. Derzeit schaut es aber so aus, als ob das Weihnachtsgeschäft erfolgreich wird“, so Rudolf Oberlojer von der WK Hermagor.
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