Knoblauch & Co direkt vom Hof
Beim Zerza-Bauern wird ohne Kunstdünger und Chemie angebaut
TRESSDORF (nic). Der Wunsch nach österreichischem Knoblauch im Supermarkt-Regal brachte Heimo Oberauner und Vater Heinz dazu, selbst die beliebten Gewürzzehen anzubauen. Inzwischen wurden im Juli Knollen auf 1000 Quadratmetern in Treßdorf geerntet.
Unterschiedliche Schärfe
"Im Anschluss werden die Knoblauchknollen zusammengebunden und zum Trocknen aufgehängt, damit sich das Aroma besser entfalten kann," erklärt Heinz Oberauner. Vier Sorten mit unterschiedlicher Schärfe sind auf dem Hof des "Zerza-Bauern" erhältlich.
Gern würden wir noch alte Sorten kultivieren, daher freuen wir uns über jeden Tipp von Hobbygärtnern, die so etwas im Garten haben," ergänzt der 66-Jährige. Stolz sind die Oberauners auf die Tatsache, dass sie alle Produkte auf ihrem Hof ohne Kunstdünger und chemische Pestizide anbauen. "Der Knoblauch wird bei uns auch nicht gebleicht," versichert der Sohn, der auf dem 28-Hektar-Hof auch auf die Unterstützung seiner Lebensgefährtin Silvia Gruber setzen kann.
Das Experimentieren mit den Knoblauch-Pflanzen brachte zudem ein weiteres Produkt auf den Verkaufstisch: Aus den Blüten der Pflanze entstand mit Sonnenblumenöl ein schmackhaftes Pest, das sich nicht nur als Brotaufstrich eignet, sondern auch mit Nudeln ein tolles Team bildet.
Wichtige Handelsware auf dem Hof sind die Erdäpfel. Inzwischen baut Heimo beeindruckende 21 unterschiedliche Sorten an. Die Palette reicht von den klassischen mehligen bis festkochenden Knollen bis zu rotschaligen und violetten Kartoffeln. Der Ertrag ist sehr unterschiedlich. "Alles gibt es nur bei uns auf dem Hof. Die Leute rufen kurz an und bestellen. Dann stelle ich die gewünschte Menge zusammen und sie wird abgeholt."
Zur besseren Lagerung daheim haben Vater und Sohn sogar eine eigene Kartoffelbox aus Holz entwickelt, die dank der eingebauten Lehmziegel und einer Kupferspirale für ein optimales Erdäpfelklima im Haus sorgt.
Einzige Vermarktungs-Ausnahme bildet einmal pro Monat der Bauernmarkt in Himmelberg. "Das hängt mit Silvia zusammen. Sie stammt von dort," bekennt der engagierte Bauer schmunzelnd. Grundsätzlich sei es für ihn nur rentabel seine Produkte direkt zu vermarkten.
Vielfalt ist Trumpf
Das Angebot ist über Erdäpfel und Knoblauch hinaus vielfältig. Dank der Viehzucht von bedrohten Arten wie den Pinzgauer Milchkühen zum Beispiel, bietet der "Zerza-Bauer" auch Fleisch- und Milchprodukte an. Dazu kommen nämlich auch Schweine und Ziegen. Die Bienen aus den zehn Stöcken, sowie die Laufenten fühlen sich auf dem Hof ebenfalls wohl. Die Obsternte nutzt die Familie Oberauner zur Produktion von eigenen Essigsorten aus Äpfeln, Ribiseln oder Zwetschgen. Und im Herbst gibt es außerdem Rüben.
Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann dies am 14. Oktober beim Hoffest tun, das dann gemeinsam mit dem Pferdezuchtverein stattfindet.
Daten und Fakten zum Zerza-Bauern
Name: Heimo Oberauner alias "Zerza-Bauer"
Alter: 38 Jahre
Ort: Treßdorf
Zusammenarbeit: Lebensgefährtin Silvia Gruber, Vater Heinz Oberauner
Schwerpunkte am Hof: Anbau von Erdäpfeln und Knoblauch, Obstanbau (zur Weiterverarbeitung), Milchprodukte, Viehzucht, Bienenzucht
Größe: 28 Hektar und 30 Hektar Wald
Vieh: 40 Rinder, sechs Schweine, sieben Ziegen, zehn Bienenvölker, 23 Laufenten
Hoffest: 14. Okt.
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